Vortrag über den „modernen Antisemitismus“

Auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem referiert Prof. Dr. Wolfgang Benz am Donnerstag, 14. März 2024, in der Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule, Burgstraße 14, in Hannover über den „modernen Antisemitismus“ als rassistische Form der Judenfeindschaft. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Der "moderne Antisemitismus" entstand im 19. Jahrhundert als rassistische Variante der Judenfeindschaft. Nicht die Religion, die den älteren Antijudaismus begründete, sondern die "Rasse" diente jetzt zur Stigmatisierung der unerwünschten Minderheit. Prominente wie Richard Wagner, Karl Lueger, Heinrich von Treitschke, Houston Stewart Chamberlain, und Henry Ford bekannten sich als Antisemiten. Am Ende des 19. Jahrhunderts existierten Parteien und Organisationen, deren Programm die Ausgrenzung der Juden forderte. Adolf Hitler propagierte an der Spitze der NSDAP ab 1919 den Hass gegen Juden nach dem Konzept der "Rasse" und verwirklichte ab 1933 die Ideologie des Antisemitismus, der im Holocaust und dem Mord an sechs Millionen Jüdinnen und Juden gipfelte. Die rassistischen Ressentiments haben den Judenmord überdauert. Der Begriff "Antisemitismus" als Konstrukt rassistischer Ideologie wurde Oberbegriff für alle Formen der Judenfeindschaft.

Der Historiker Wolfgang Benz war bis 2011 Professor und Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin und veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert, zu Nationalsozialismus, Antisemitismus und Problemen von Minderheiten.