Vortrag über „Israelbezogenen Antisemitismus“
Der Antisemitismus ist seit jeher auch antizionistisch. Unter Stalin bildet sich in der Sowjetunion ein antisemitischer Antizionismus als Weltbild aus und hinterlässt seine Spuren auch in linken und nationalistischen Bewegungen nach dem Holocaust. Der Kulturwissenschaftler Peter Ulrich geht in seinem Vortrag den Spuren des antisemitischen Antizionismus – auch bekannt als ‚israelbezogener Antisemitismus‘ oder ‚Antisemitismus gegen Israel‘ – bis in die Gegenwart nach. Zugleich fragt er mit Blick auf aktuelle Debatten, wie verschiedene Positionen in der komplizierten Gemengelage von realem Nahostkonflikt und antisemitischer Tradition einzuordnen sind und wie universalistische Positionierungen dazu aussehen könnten.
Peter Ullrich ist als Kulturwissenschaftler, Soziologe und Fellow am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin tätig. Er hat verschiedene Bücher zu Antisemitismus, Antizionismus und Nahostdebatten geschrieben beziehungsweise herausgegeben, zuletzt: "Was ist Antisemitismus? Begriffe und Definitionen von Judenfeindschaft" (Göttingen, erscheint Feb. 2024)