Auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung: Start der kommunalen Wärmeplanung in Burgwedel
"Die Ergebnisse der Wärmeplanung sind für Hauseigentümer, Gewerbe und Industrie in Burgwedel von großer Bedeutung. Sie schaffen einen festen Orientierungsrahmen, welche emissionsfreien Wärmequellen zukünftig in den jeweiligen Stadtgebieten zur Verfügung stehen", betont Bürgermeisterin Ortrud Wendt. "Die Burgwedeler Bürgerinnen und Bürger sollen schnell Klarheit darüber bekommen, wie die Wärmeversorgung in ihrem Wohngebiet künftig aussehen wird. Das schafft Planungssicherheit für alle."
Nach dem Niedersächsischen Klimagesetz ist Burgwedel als Mittelzentrum verpflichtet, bis zum 30. Juni 2026 eine kommunale Wärmeplanung aufzustellen.
"Mit den Ergebnissen der kommunalen Wärmeplanung werden wir detailliert aufzeigen, wie eine Wärmeversorgung in Burgwedel ohne fossile Energieträger aussehen kann", ergänzt Rainer Schmittdiel, Technikvorstand von Avacon. "Die Stadt Burgwedel, die Klimaschutzagentur Region Hannover und Avacon bilden dafür eine starke Allianz mit einem ambitionierten Zeitplan: Bereits Anfang 2025 wollen wir den Wärmeplan vorlegen – deutlich früher als gesetzlich vorgeschrieben."
Bis es soweit ist, sind jedoch noch einige Planungsschritte notwendig. Zunächst gilt es, den Bestand zu untersuchen und anhand vorhandener Gebäudedaten den aktuellen Wärmebedarf, die eingesetzten Energieträger, die vorhandenen Heizungsanlagen sowie die Energieinfrastruktur zu ermitteln. Auf dieser Basis entwickelt Avacon gemeinsam mit dem Partner enersis einen so genannten digitalen Zwilling. Als Datengrundlage wird insbesondere auf die Wärmebedarfskarte der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen zurückgegriffen und verschiedene Akteure wie Großverbraucher und Industrie direkt befragt.
Anschließend wird geprüft, welche Versorgungstechnologien auf Basis erneuerbarer Energien oder nutzbarer Abwärme für die Wärmeversorgung zur Verfügung stehen. Dies können beispielsweise grüne Fern- oder Nahwärmenetze oder Technologien mit Solarthermie, Geothermie, Umweltwärme, Biomasse oder grüne Gase sein.
In einer detaillierten Akteursanalyse werden die relevanten Partner identifiziert, die einen wesentlichen Einfluss auf die zukünftige Wärmeversorgung haben werden. Diese Partner werden aktiv in den Planungsprozess eingebunden, um sicherzustellen, dass ihre Expertise und Perspektiven umfassend berücksichtigt werden. Darüber hinaus hat jeder die Möglichkeit, Hinweise und Anregungen zur Wärmeplanung einzubringen.
"Uns ist es wichtig, alle Akteure vor Ort in den Prozess einzubinden und die wirtschaftlichsten Lösungen zu betrachten. Darum begleiten wir den Prozess. Es ist absehbar, dass die Wärmepumpe in den gering besiedelten Gebieten eine wesentliche Rolle einnehmen wird", so Anja Floetenmeyer-Woltmann, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur Region Hannover. "Darum ermutigen wir alle, schon jetzt ihr Gebäude fit zu machen für die Zukunft."
Die eigentliche Einteilung der Stadt in potenzielle Wärmeversorgungsgebiete erfolgt nach Auswertung aller Ergebnisse. Abschließend wird eine Strategie mit Maßnahmenplan entwickelt, die aufzeigt, wie es in Sachen Wärmeversorgung in Burgwedel für alle weitergeht.