Was für ein bewegendes Bild: Drei vorfreudig aufgeregte Seniorinnen warten vor dem Seniorenpflegeheim "Lindenriek" in Kleinburgwedel. Bei ihnen steht auch Lars Wöhler, Betreiber des Pflegeheims und Ortsbürgermeister von Kleinburgwedel. Es ist Donnerstag, ein Besuch der Seniorinnen auf dem Wochenmarkt in Großburgwedel steht an.  

An sich ist das keine allzu große Sache, könnte man denken. Und doch, an diesem Tag ist es eine große Sache – oder zumindest eine höchst ungewöhnliche. Am gestrigen Donnerstag ist im Rahmen des "summer of #mobility" das Projekt "Radeln ohne Alter" des Vereins anouvis zu Gast. Der Verein ist mit zwei Rikschas vom Vereinssitz Hannover aus nach Kleinburgwedel angereist, die Seniorinnen dürfen – wegen der kühlen Außentemperaturen schön warm eingepackt – vorne auf den Rikschas sitzend zum Markt und auch wieder zurückfahren. Einsteigen und den sanften Fahrtwind, der auf der rund drei Kilometer langen Strecke um die Nasen weht, einfach in vollen Zügen genießen. Nebenbei sind Christa Gerber, Elfi Mai und Herma Jacob an diesem Tag auch besonders klimafreundlich unterwegs. 

"Das ist eine wunderbare Aktion, auf die wir alle uns schon seit Tagen gefreut haben. Endlich ist es soweit", sagt Lars Wöhler. Bewohnerin Christa Gerber ergänzt: "Ich freue mich sehr auf die Fahrt zum Markt". Die drei Seniorinnen saßen noch nie in einer Rikscha, ängstlich ist trotzdem keine.

Sie sind auch in besten Händen: Die Rikschas werden von den geschulten Piloten, Michael Sponagel und Wolfgang Kohnen, des Vereins anouvis gesteuert. Vereinsvorsitzende Steffi Eichel: "Unsere Ehrenamtlichen sind sehr gerne nach Burgwedel gekommen, um aktiv für die nachhaltige Aktivität mit Spaß und ganz viel Herz zu werben."

"Radeln ohne Alter" sei ein emotionales Angebot von Piloten an mobilitätseingeschränkte Menschen. Zeit verschenken, Momente in der Natur und auch an besonderen Orten genießen und den Wind in den Haaren spüren – das werde es hoffentlich in Zukunft auch in Burgwedel geben, wünscht sie sich. 

Das würden auch Lars Wöhler und die Bewohnerinnen, mittags erfüllt von diesem genussvollen Ausflug zurück am "Lindenriek", gut finden: "Es hat mir ganz viel Spaß gemacht, mitzufahren. Gerne würde ich das häufiger erleben", so Elfi Mai.