Wohnungseigentümergemeinschaft erhält Förderung für Klimaschutz auf dem Dach
Der Verwalter der Wohnungseigentümergemeinschaft, Stefan Leitzbach, hat das Projekt an der Graf-Ludolf-Straße begleitet: "Der Zeitpunkt war günstig, denn das Dach des 1982 errichteten Gebäudekomplexes musste ohnehin erneuert werden. Wir haben die Gelegenheit dazu genutzt, eine hochwertige Dämmung und eine Solarwärme-Anlage zu installieren". Ein großer Teil der Fläche des 880 Quadratmeter großen Flachdaches ist jetzt mit 20 Solarkollektoren belegt, die in vier Reihen angeordnet sind. Die Solaranlage sorgt für Warmwasser in den 32 Wohnungen. An kälteren und sonnenärmeren Tagen unterstützen vier modernisierte Gas-Brennwertheizungen bei Bedarf das System.
Bei dem umfangreichen Projekt war die fachliche Begleitung wichtig: "Nach einer von der Klimaschutzagentur Region Hannover vermittelten kostenlosen Erstberatung haben wir ein für die Förderprogramme des Bundes registriertes Energieberatungsbüro engagiert", erläutert der Hausverwalter. "Die Energieexperten haben für unser Projekt einen Sanierungsfahrplan erstellt und die geplanten Maßnahmen in der Eigentümerversammlung sehr anschaulich vorgestellt", berichtet Leitzbach. Da das Dach-Solar-Programm der Region Hannover mit der Gebäude-Förderung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) kombinierbar ist, kamen weitere 98.180 Euro Fördermittel vom BAFA dazu.
"Wir wollen die Energiewende schaffen und schnellstmöglich klimaneutral werden. Private Solaranlagen sind dafür ein wichtiger Baustein. In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass die Dach-Solar-Richtlinie für Eigentümer*innen ein wirksamer Anreiz ist, tätig zu werden. Und sie wirkt doppelt, weil wir Energieeffizienz und erneuerbare Energien gleichermaßen voranbringen", sagt Jens Palandt, Klimadezernent der Region Hannover. Dabei stellt er die Bedeutung größerer Dachprojekte für den Klimaschutz heraus: "Ein saniertes Dach eines zusammenhängenden Wohnblocks kann verglichen mit einem Einfamilienhaus ein Vielfaches an Energie einsparen und produzieren."
Grundsätzlich steht die Dach-Solar-Richtlinie allen Eigentümer in der Region offen: Neben Unternehmen können auch Vereine, Privatpersonen und Kommunen eine Förderung beantragen. Dabei ist ihnen freigestellt, ob im Rahmen der Dachsanierung eine Solarstrom- oder Solarwärme-Anlage gebaut wird. Je Quadratmeter gibt die Region 50 Euro für die Dämmung dazu – maximal pro Gebäude 50.000 Euro. Das kombinierte Angebot kommt an: Rund 750 Anträge hat der Fachbereich Energie und Klima der Region seit Förderungsstart Anfang 2020 bewilligt. Jährlich stehen 2,5 Millionen Euro an Mitteln für Dachdämmungen bereit.
Weitere Informationen zur Dach-Solar-Richtlinie gibt es unter www.hannover.de/solaroffensive, per Mail an klimaschutz@region-hannover.de und über die Beratungshotline 0511/4301970.