Ausstellung „Best Before“ zeigt das Verhältnis von Natur versus Kultur
In den "Topographische Kurzgeschichten" von Birgit Streicher teilen Wirtschaftswege die Landschaft in den Moorbildern in harmonische Proportionen wie Umrisszeichnungen die Bildfläche einer Farbmalerei. Der systematische Torfabbau hinterlässt Spuren, die aus der Vogelschau wie geometrische Abstraktionen erscheinen und manche Moorlandschaften erinnern von oben gesehen an Bilderfindungen des Informel.
In der Serie "Carteles" wechselt Birgit Streicher die Perspektive: Sie lenkt den Blick auf monumentale Stier-Silhouetten, die für Sherry werben, und auf leere Plakatwände in Erwartung der nächsten Konsumbotschaft. In diesen Landschaftsinterventionen lässt sich eine unfreiwillige Komik, aber auch Schönheit und Aggression entdecken. Ohne Anklage oder Wertung, allein mit künstlerischem Auge betrachtet Streicher eine Landschaft, die keine vom Menschen unbeeinflusste Natur mehr kennt und deren Verfallsdatum bekannt zu sein scheint.