Vorsicht vor der Dispofalle – wenn das Konto regelmäßig ins Minus rutscht

Der Dispokredit ist in Deutschland gängige Praxis und zahlreiche Bankkunden nutzen die Möglichkeit, das eigene Konto zu überziehen. So lassen sich unerwartete Ausgaben abfedern, ohne dass ein komplizierter Kreditantrag gestellt werden muss. Was oft jedoch nicht bewusst ist: für das schnelle Geld fallen hohe Zinsen an. Auf Dauer können Sie so wegen des Girokontos sogar in eine Dispofalle rutschen.

Girokonto überziehen: In Ausnahmen sinnvoll, meist aber zu teuer

Wenn das Geld am Ende des Monats bereits knapp ist und dann auch noch plötzlich die Waschmaschine den Geist aufgibt oder das Auto in die Werkstatt muss, sind die finanziellen Sorgen groß. Um offene Rechnungen begleichen zu können, wird dann gerne das eigene Girokonto belastet. Immerhin räumen die meisten Banken bei der Eröffnung die Möglichkeit ein, einen gewissen Betrag überziehen zu können. Meist handelt es sich dabei um ein bis drei Monatsgehälter, die so relativ unkompliziert „auf Pump“ aufgenommen werden können. Das Problem dabei: die Banken lassen sich diesen Service viel kosten. Zinsen zwischen 7 und 15 % sind dabei längst keine Seltenheit. Wenn Sie das Konto also um 1.000 Euro überziehen, müssen am Ende bis zu 1.150 Euro zurückgezahlt werden. Durch die hohen Zinsen droht dann die Dispofalle, wenn das Geld am Ende des Monats ohnehin immer knapp wird. Um den Weg aus der Schuldenspirale schaffen zu können, lassen sich die Dispo-Schulden in einem günstigeren Kredit bündeln. Die Voraussetzung einer Umschuldung sind dabei grundsätzlich eher gering, denn selbst bei einer mäßigen Bonität sind die Kreditzinsen oft noch deutlich niedriger als beim Dispokredit.

Alternative zum Dispokredit – welche Möglichkeiten gibt es?

Aufgrund der hohen Zinsen ist der Dispokredit in kaum einem Fall wirklich sinnvoll. Selbst den Sofortkredit gibt es noch für wesentlich weniger Geld und auch da ist die angefragte Summe bei einer positiven Prüfung binnen 24 Stunden auf dem Konto. So lassen sich auch dringende Anschaffungen zum Ende des Monats noch finanzieren, ohne dass auf den teuren Dispo zurückgegriffen werden muss. Alternativ kann es sich aber auch lohnen, auf eine Kreditkarte zurückzugreifen, um das finanzielle Tief in den letzten Tagen des Monats zu überbrücken. VISA und Mastercard werden nahezu überall akzeptiert und können beispielsweise auch dafür genutzt werden, um eine Zahlung in der Werkstatt vorzunehmen. Wichtig ist dabei nur, dass der Zeitrahmen für die Rückzahlung nicht überschritten wird. Müssen Sie die offene Summe manuell überweisen, sollten Sie sich dafür stets einen Reminder stellen. Ansonsten warten auch hier hohe Zinsen, die zusätzlich auf den fälligen Betrag aufgeschlagen werden.

Zu wenig Geld am Ende des Monats – praktische Spartipps senken die laufenden Kosten

Grundsätzlich sollten Sie die eigenen Finanzen so planen, dass am Ende des Monats noch genügend Geld zur Verfügung steht. In der Praxis klappt das aufgrund der hohen laufenden Kosten aber manches Mal nicht so wirklich. Doch bereits einige praktische Spartipps für den Alltag können dazu beitragen, dass das Ersparte noch ausreicht, bis das neue Gehalt eintrifft.

  • Versicherungen checken: Mit einem Wechsel der Kfz- oder Hausratversicherung lässt sich oft bares Geld sparen. Je mehr Versicherungen abgeschlossen wurden, desto wirksamer wird dieser Spartipp.
  • Energieverträge wechseln: Strom und Gas sind vor allem in den letzten Jahren spürbar teurer geworden. Mit einem Tarifvergleich lässt sich unter Umständen also viel Geld einsparen.
  • Abos kündigen: Vom Fitnessstudio bis hin zu Streaming-Diensten werden monatlich zahlreiche Abbuchungen getätigt. Hier lohnt es sich, einmal zu prüfen, welche Dienstleistungen tatsächlich in Anspruch genommen werden.