Vortrag über die Madsacks und den „Hannoverschen Anzeiger“

Auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem liest Prof. Dr. Jens Flemming am Sonntag, 8. September 2024, im ZeitZentrum Zivilcourage am Theodor-Lessing-Platz 1A in Hannover aus seinem Buch "Die Madsacks und der ‚Hannoverschen Anzeiger‘ – eine bürgerliche Großstadtzeitung zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus". Der Vortrag beginnt um 15 Uhr, der Eintritt ist frei.

Zeitungen beobachten, informieren und kommentieren – und werden dadurch als Teil der Geschichte wahrgenommen. Am 1. März 1893 erschien die erste Ausgabe des "Hannoverschen Anzeigers": eine bürgerliche, politisch unabhängige Tageszeitung. Gründer war der aus Ostpreußen stammende August Madsack. Innerhalb weniger Jahre wurde das Blatt zum größten Printmedium der Region. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten konfrontierte den Verleger Erich Madsack – Sohn und Nachfolger – mit zahlreichen Herausforderungen. Um dem Druck des Regimes standzuhalten und sein Unternehmen über die Zeit zu bringen, passte er sich an. 1936 wurde er gezwungen, die Mehrheit der Anteile an eine nationalsozialistische Verlagsholding zu veräußern. Im Zeichen des "totalen Krieges" verfügten die Machthaber 1943 die Fusion mit der nationalsozialistischen "Niedersächsischen Tageszeitung". Damit verschwand der "Anzeiger" vom Markt. Über die Jahre der NS-Herrschaft liest der Historiker und Autor Jens Flemming aus seinem Buch über die Madsacks.