137 Feuerwehrkräfte der Regionsfeuerwehrbereitschaft üben auf dem Fliegerhorst in Wunstorf
Dort wurden die Feuerwehrkräfte von Übungsleiter Jannik Futh empfangen, der mit seiner Bundeswehr-Feuerwehr ein umfangreiches Übungsszenario vorbereitet hatte. Simuliert wurde in einem Randbereich des Flugfeldes ein Unfall eines Lkw mit einer C-160 Transall-Maschine, dabei kam es zu einem Feuer in dem Flugzeug, das durch einen angenommenen Kerosinaustritt über die Vegetation auf ein sogenanntes GBT, also ein Gebäude mit gefährlichen Stoffen, hier Munition, überzugreifen drohte. Sowohl im Lkw als auch im Flugzeug mussten "verletzte Personen", dargestellt von Angehörigen des DRK sowie durch Dummy-Puppen, gerettet werden. Ziel der gemeinsamen Übung war die Optimierung der überregionalen zivil-militärischen Zusammenarbeit für mögliche Großschadenslagen, hier am Beispiel eines Flugunfalls.
Wie auch im realen Leben wurde der Einsatz durch die Bundeswehr-Feuerwehr begonnen, die mit einem Z8- und zwei Z6-Flugfeldlöschfahrzeugen anrückte und mit den mitgeführten rund 30.000 Liter Löschwasser als erstes die Kabine des Flugzeuges kühlte und das simulierte Feuer der Triebwerke löschte. Da das Übungsszenario nicht allein durch die Bundeswehr-Feuerwehr abgearbeitet werden konnte, kamen nun die ehrenamtlichen Kräfte der Feuerwehrbereitschaft zum Zuge, was auch in der Realität so passieren würde.
Der 1. Fachzug mit der Schwerpunktaufgabe Brandbekämpfung traf als nächstes an der Einsatzstelle ein und übernahm sowohl den Löschangriff und die Menschenrettung an der Transall-Maschine als auch die Einrichtung einer Riegelstellung zu dem Munitionslager. Dabei wurden fünf Personen unter Atemschutz aus dem mit einer Nebelmaschine verqualmten Flugzeug gerettet. Dieses war eine besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte, denn die Personensuche in der unbekannten, vernebelten Umgebung war nicht einfach.
Als nächstes kam der Fachzug 2 mit Schwerpunkt Technische Hilfeleistung zur Einsatzstelle und übernahm die Menschenrettung am verunfallten Lkw. Die beiden verletzten Insassen der Fahrerkabine wurden erst einmal betreut. Sie mussten zunächst die Rettung des Verletzten, der unter einem Hinterrad eingeklemmt war, abwarten. Dazu musste der Lkw zum einen gegen ungeplante Bewegungen abgesichert und zum anderen musste er an der Hinterachse soweit angehoben werden, dass der Verletzte herausgezogen werden konnte. Anschließend wurden die beiden verletzten Personen aus der Fahrerkabine gerettet und dem Rettungsdienst übergeben.
In der Zwischenzeit übernahm der Fachzug 3 mit dem Schwerpunkt Wasserförderung den Aufbau der Wasserversorgung, da insbesondere die Riegelstellung einiges an Wasser erforderte. Dazu wurde eine etwa 1500 Meter lange Schlauchleitung von einer Zisterne zur Einsatzstelle verlegt, wobei eine zwischengeschaltete Verstärkerpumpe eingesetzt wurde, um das Wasser mit ausreichend Druck weiterzufördern. Diese Aufgabe erforderte besonders viel Manpower beim Zurückbau der Leitung.
Der Fachzug 4 mit Schwerpunkt Logistik kümmerte sich in der Zwischenzeit um die Versorgung der 137 Feuerwehrmitglieder, DRK-Angehörigen und etwa 20 Bundeswehrangehörigen, die an der Übung beteiligt waren. Kluth, Thelow und die Führungsgruppe besetzten während der Übung den Einsatzleitwagen, in dem alle Fäden zusammenliefen, der Einsatz koordiniert und der Funkverkehr zur Einsatzstelle und zur Leitstelle abgewickelt wurde. Nach Übungsende wurden alle Teilnehmer mit Kaltgetränken und einem Mittagessen versorgt.
Verbandsführer Volker Kluth zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ablauf der Übung, als deren Schwerpunkt er die zivil-militärische Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen Bundeswehr-Feuerwehr und freiwilliger Feuerwehr definierte. Besonders bedankte er sich bei Übungsleiter Jannik Futh und allen Beteiligten des Fliegerhorstes, die diese einzigartige Übung mit viel Aufwand vorbereitet und ermöglicht hatten. So musste der Flugbetrieb eingestellt, die ausgemusterte Transall bewegt und eine Schlauchleitung quer über eine Start- und Landebahn verlegt werden.