Stadt steuert bei Bauprojekt Gymnasium um

Der Rat der Stadt Burgwedel hatte die Sanierung und Umstrukturierung sowie einen Teilabriss des Bestandsgebäudes des Gymnasiums Großburgwedel mit Neubau der fehlenden Unterrichtsflächen im Jahr 2018 beschlossen. Nachfolgend wurde ein Generalplaner für die Vorbereitung und Durchführung der Vergabeverfahren sowie für die Koordinierung des Gesamtbauvorhabens nach erfolgter Ausschreibung beauftragt.

"Nun liegen die ersten Ergebnisse der primären Ausschreibungen vor und zeigen ein deutlich gestiegenes Projektrisiko in zeitlicher wie finanzieller Hinsicht auf", teilt die Burgwedeler Stadtverwaltung mit. Neben erheblichen Abweichungen von den Kostenschätzungen bleiben für ein Gewerk die Angebote gänzlich aus, sodass nach Einschätzung der Verwaltung mit einem gravierenden zeitlichen Verzug des Gesamtprojekts schon jetzt gerechnet werden muss. Schon der ursprünglich für die Sommerferien 2024 geplante Baubeginn mit Abrissarbeiten konnte nicht realisiert werden.

Durch die bisher eingetretenen Verzögerungen sieht die Stadt die staatlichen Förderungen für energetische Sanierung in Millionenhöhe gefährdet und so ist auch ein Teil der Refinanzierung nicht mehr gesichert. Deshalb hat die Verwaltung gemeinsam mit dem Verwaltungsausschuss am Montag, 23. September, ein Moratorium, also den einstweiligen Aufschub der Baumaßnahme Gymnasium beschlossen. Die beteiligten Fachämter wurden im gleichen Zug durch den Verwaltungsausschuss beauftragt, zeitnah Szenarien zur baulichen Realisierung des Bauprojektes zu erarbeiten und den Gremien umgehend zur Beschlussfassung vorzulegen.

Bürgermeisterin Ortrud Wendt erklärt: "Wir gehen diesen Schritt nicht leichtfertig und nicht gern. Und es geht bei dieser Entscheidung auch nicht um das ‚ob‘ einer umfassenden Baumaßnahme am Gymnasium, sondern um das ‚wie‘. Unser Ziel ist und bleibt es, das Gymnasium schnellstmöglich zu einer zukunftsorientierten pädagogischen Einrichtung baulich umzugestalten. Wir übernehmen mit dieser Entscheidung Verantwortung für die Schule und die Schulgemeinschaft mit Blick auf eine zeitlich nicht einschätzbare Bauphase und schützen die Stadt vor nicht mehr kalkulierbaren Kostenentwicklungen. Bildlich gesprochen sehen wir jetzt den Eisberg und leiten eine Kursänderung ein."