Lehrter Gewerkschafter demonstrieren in Brüssel für bessere Arbeitsbedingungen
Die Demonstration wurde von einer breiten Allianz europäischer Gewerkschaften unterstützt, darunter die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), Ortsverband Lehrte. "Die Arbeitsbedingungen werden immer schlechter", erklärte eine Reinigungskraft im Europäischen Parlament und verdeutlichte den zunehmenden Druck, unter dem viele Beschäftigte stehen. "Früher hatte ich drei Stunden für meine Aufgaben, heute nur noch eine."
Zoran Stipic, der die IG BAU im DGB-Ortsverband Lehrte vertritt und selbst in der Reinigungsbranche tätig ist, betonte: "Ein Lohn als Reinigungskraft reicht nicht zum Leben. Nach 40 Jahren harter Arbeit muss man trotz Rente staatliche Unterstützung beantragen. Das ist eine untragbare Situation."
Die Demonstranten kritisierten insbesondere die schlechten Bedingungen im Bereich öffentlicher Ausschreibungen, die häufig dazu führten, dass Dienstleistungen an den günstigsten Bieter vergeben werden – auf Kosten der Beschäftigten. Auch Reinhard Nold, Vorsitzender des DGB-Kreis- und Ortsverbands Lehrte, machte darauf aufmerksam, dass durch externe Vergaben oft langjährige Beschäftigte in städtischen Gebäuden ihre Jobs verlieren oder unter drastischen Einkommenskürzungen leiden.
Kritik an der EU-Vergabepolitik
Lehrter Gewerkschafter: Städtische Reinigung in Eigenregie
"Die Demonstration in Brüssel sendete ein klares Signal an die Politik, dass die Beschäftigten nicht länger bereit sind, unfaire Arbeitsbedingungen zu akzeptieren", so die Lehrter Gewerkschaften. Sie kündigten an, auch auf lokaler Ebene weiterhin für ihre Forderungen einzutreten und hoffen, dass ihre Bemühungen sowohl in Brüssel als auch in der Heimat Gehör finden.