Orange Day: Gewalt gegen Frauen und Mädchen stoppen

Das Regionshaus wird wieder in Orange leuchten.Foto: Region Hannover

Am kommenden Montag, 25. November, erstrahlt das Haus der Region in Orange. Mit der Fassadenbeleuchtung setzt die Region Hannover ein Zeichen gegen die systematische Diskriminierung und die Gewalt, die Frauen teilweise täglich erleben müssen, und macht auf das Thema aufmerksam.

Im zentralen Foyer im Haus der Region wird auch ein orangener Schuh stehen, der mit einem Grablicht und Informationen ausgestattet sein wird. Die von Club Hannover2000 und Club Hannover von Soroptimist International (SI) organisierte Aktion steht symbolisch für die getöteten Frauen, die diesen Schuh nicht mehr tragen werden.

Bei den Beratungs- und Interventionsstellen (BISS) gegen Gewalt in der Region Hannover sind 2023 über 5.400 Frauen als Betroffene häuslicher Gewalt gemeldet worden – 1.000 Frauen mehr als 2022. Hierbei handelt es sich um einen ungebrochenen Trend: Seit 2020 ist eine Steigerung der Fallzahlen um 35 Prozent zu beobachten.

"Ob es sich um eine Erhellung des Dunkelfeldes handelt oder um steigende Gewalt, lässt sich nicht seriös beurteilen – wichtig ist, dass alle Betroffenen wissen, dass es Hilfe gibt und wie sie diese bekommen. Daher ist es unabdingbar, am Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen Aufmerksamkeit zu schaffen und Informationen zu verbreiten", betont Petra Mundt, Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover.

Die Region Hannover unterstützt zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen gegen Gewalt gegen Frauen und trägt verlässlich zur Finanzierung wichtiger Säulen des Gewaltschutzes bei. 2024 wurden die sechs Frauenhäuser, 16 Beratungsstellen und zwei BISS-Verbünde zum Beispiel mit gut 4 Millionen Euro Haushaltsmitteln unterstützt. Denn ob am Orange Day oder an jedem anderen Tag des Jahres: Der Schutz von Frauen vor Gewalt muss Priorität haben.

Hintergrund: Fast jeden Tag ein Femizid in Deutschland

Gewalt gegen Frauen wird in Deutschland zu einem immer größeren Problem: Zu diesem Ergebnis kommt das Lagebild "Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten", das Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bundesfrauenministerin Lisa Paus am 19. November gemeinsam mit dem Vizepräsidenten des Bundeskriminalamts, Michael Kretschmer, in Berlin vorgestellt haben.

Der Bericht zieht eine ernüchternde Bilanz: In allen Gewaltbereichen, die sich gegen Frauen richten, steigen die Zahlen an. Fast jeden Tag ereignet sich in Deutschland ein Femizid. Alle drei Minuten erlebt eine Frau oder ein Mädchen häusliche Gewalt. Jeden Tag werden mehr als 140 Frauen und Mädchen Opfer einer Sexualstraftat.

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