Aktionsprogramm Deister: Region stellt Zwischenergebnisse vor
Umgang mit dem Mountainbiken
Zudem prüft die Region mehrere Orte in der Region auf ihre Eignung zur Umsetzung eines Trailparks. Damit könnte ein Downhill-Angebot außerhalb der Schutzgebietskulisse entstehen. Die Genehmigung der bestehenden, legalen Downhill-Trails im Deister läuft Ende 2025 aus. Rechtlich sind Trails im Landschaftsschutzgebiet nicht dauerhaft genehmigungsfähig, weil die Sprungschanzen und Hindernisse als Bauwerke gegen die Schutzgebietsverordnung verstoßen.
Für eine Übergangsphase könnten die Trails dennoch bestehen bleiben: "Wir wollen den MountainbikerInnen ein attraktives, naturverträgliches Alternativangebot machen. Aber: Sowohl der Aufbau des Singletrail-Netzes als auch die Fertigstellung eines Trailparks werden bis Ende nächsten Jahres nicht abgeschlossen sein. Wir ziehen deshalb die Möglichkeit in Betracht, die Genehmigung der bestehenden Downhill-Trails über 2025 hinaus noch einmal befristet zu verlängern." Über mögliche Perspektiven für das Downhill-Fahren will die Region in den kommenden Wochen mit dem Verein Deisterfreunde ins Gespräch kommen, der die Strecken unterhält.
Dass es über die Übergangsphase hinaus weitere befristete Genehmigungen der legalen Strecken geben könnte, schließt der Umweltdezernent aus. "Eine dauerhafte Genehmigung für die Trails käme rechtlich nur in Frage, wenn sie aus dem Schutzgebiet herausgelöst würden." Das wäre grundsätzlich möglich, ist aber an hohe Anforderungen gebunden. Die verlorene Schutzgebietsfläche müsste an anderer Stelle kompensiert werden. Am Ende entscheidet die Regionsversammlung über Teillöschungen von Schutzgebieten und Kompensationsmöglichkeiten.
Weitere Maßnahmen des Aktionsprogramms
Für ein konstruktives und positives Miteinander wird derzeit ein Kodex entwickelt. Mit einer Unterschrift können sich Kommunen, Vereine und Verbände im kommenden Jahr zu gemeinsamen Werten und Verhaltensregeln bekennen. Um Konflikte auf der Fläche zu reduzieren, ist ferner ein neues Besucherlenkungskonzept geplant. Es wird ausgeschrieben, sobald das Zonierungskonzept finalisiert ist und soll die Wander- und Radinfrastruktur neu strukturieren.
Gemeinsam mit den Kommunen, die für die Umsetzung des Ordnungsrechts auf ihrem Gebiet zuständig sind, arbeitet die Region am Thema Aufklärung und Prävention. Geplant sind regelmäßige Kontrollaktionen und die Entwicklung von Materialien zur Sensibilisierung für die Bedeutung des Höhenzugs, etwa für den Naturschutz und die Trinkwassergewinnung. Vorgesehen ist außerdem die verstärkte Nutzung von Outdoor-Apps, um legale Angebote zu bewerben und illegale Strecken zu melden.
Hintergrund: Entwicklung des Mountainbikens
"Mittlerweile lässt sich feststellen: Die legalen Strecken haben nicht zu weniger illegalem Fahren geführt. In verschiedenen Outdoor-Apps sind rund 80 nicht genehmigte Strecken verzeichnet – Tendenz steigend", berichtet Jens Palandt. "Wir brauchen eine größere Lösung für den Deister. Die unterschiedlichen, berechtigten Interessen zusammenzubringen, wird nur gelingen, wenn alle Seiten kompromissbereit sind. Daran arbeiten wir mit dem Aktionsprogramm."
Über den aktuellen Umsetzungsstand informiert die Region Hannover ab sofort unter www.hannover.de/aktionsprogramm-deister.