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Deutschland und die Digitalisierung: Die letzten Jahre hat man verschlafen

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Sieht man sich die Entwicklungen der letzten Jahre an, so erkennt man recht schnell, dass Deutschland bei der digitalen Transformation weit zurück ist. Künstliche Intelligenz und digitale Souveränität sind Begriffe, die zwar von der „Ampel“-Regierung in Angriff genommen wurden, aber letztlich nur am Papier bestanden sind. Man wollte die digitale Unabhängigkeit Deutschlands sichern, am Ende wurde kaum einer der Punkte umgesetzt. Die „Ampel“-Regierung ist zudem vorzeitig gescheitert – am 23. Februar 2025 treten die Deutschland an die Wahlurnen, um einen neuen Bundestag zu wählen. Natürlich präsentieren die Parteien wieder ihre Pläne und versprechen, dass es diesmal besser wird. Auch in Sachen Digitalisierung. Doch es gibt ein gravierendes Problem: Es fehlen die digitalen Basics – und ohne digitale Basics wird es nicht möglich sein, dass Deutschland bei der Digitalisierung auf die Überholspur kommt.

Zu kompliziert, zu engmaschig, zu kritisch

Deutschland, das Land der Dichter und Denker, zeigt sich mit Blick auf die Digitalisierung von der schlechten Seite. Ein Beispiel gefällig? Der Glücksspielstaatsvertrag. Setzen die heutigen Online Casinos auf die Live Spiele und werben damit, dass man ohne Einsatzlimit spielen kann und akzeptieren Kryptowährungen wie Bitcoin, müssen Online Casinos mit deutscher Lizenz ganz andere Wege bestreiten: Das maximale Einsatzlimit pro Runde beträgt 1 Euro, nach jeder Spielrunde muss eine fünf Sekunden lange Pause eingelegt werden und es gibt kein Live Casino. Der Spielerschutz hat also dazu geführt, dass der Spielspaß verloren ging. Deutschland, wie es leibt und lebt. Denn natürlich weiß man, dass Künstliche Intelligenz und digitale Souveränität wichtig sind, jedoch fehlt das Fundament. Solange es hier keinen Aufbau gibt, wird es schwer bis unmöglich sein, entsprechende Programme, die die Parteien bewerben, auch in die Tat umsetzen zu können.

Das Problem mit der öffentlichen Verwaltung

Eines der Hauptprobleme, unter anderem auch in Hannover, ist die unzureichende Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. Man mag sich zwar in den letzten Jahren bemüht haben, die Digitalisierung auf Vordermann zu bringen, dennoch muss man in Hannover klassische Formulare auf Papier ausfüllen und sich mit analogen Prozessen auseinandersetzen. Das liegt auch daran, weil das sogenannte Onlinezugangsgesetz nicht entsprechend umgesetzt wurde. Das heißt, das Gesetz, mit dem die Verwaltungsleistungen bis zum Jahresende 2022 digitalisiert werden sollten, hat ebenfalls nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Einerseits steht der Dienst nicht einmal deutschlandweit zur Verfügung, andererseits sind einige der Serviceleistungen auch nutzerunfreundlich gestaltet.

Noch immer fehlt es an flächendeckenden Breitbandausbau

Ein weiterer Bereich, der unbedingt verbessert werden muss, ist der Breitbandausbau. Noch immer fehlen in den ländlichen Regionen entsprechende Leitungen, damit ein schnelles Internet garantiert werden kann. Tatsächlich ist es in Deutschland noch immer so, dass es Bereiche gibt, in denen eine gute Internetverbindung unmöglich herzustellen ist. Das erschwert nicht nur den Zugang zur digitalen Innovation, sondern beeinträchtigt natürlich auch die wirtschaftliche Produktivität. Schließlich sind leistungsstarke und vor allem flächendeckende Netzwerke notwendig, damit datenintensive Technologien auch eingesetzt werden können. Solange es in Deutschland also kein leistungsfähiges Breitbandnetzwerk gibt, wird man hier stets Probleme haben. Wie gesagt: fehlen die Basics, wird es richtig schwierig.

Cybersicherheit: Mangelndes Bewusstsein als Hauptproblem

Immer wieder liest man von Cyberangriffen. Hat man für die Risiken kein ausgeprägtes Bewusstsein entwickelt, so wird die digitale Souveränität gefährdet. Die Angriffe durch Cyberkriminelle werden mehr – haben öffentliche Einrichtungen und Unternehmen keine oder nur sehr geringe Schutzmaßnahmen, so ist das natürlich gefährlich. Zudem gibt es aktuell keine standardisierte Lösung, die deutschlandweit zum Einsatz kommen kann.

Ein weiterer Punkt, der problematisch ist: Es werden immer mehr Spezialisten für Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz benötigt, doch es gibt kaum entsprechende Weiterbildungs- oder Ausbildungsangebote. Das heißt, Deutschland hat auch ein Ausbildungsprogramm. Somit ist es nicht überraschend, dass es kaum Spezialisten auf diesem Gebiet gibt und viele Deutsche in die Nachbarländer ausweichen, wenn sie sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren wollen.

Kann Deutschland den Rückstand überhaupt noch aufholen?

Deutschland muss beginnen, die grundlegenden Probleme der Digitalisierung beiseite zu schaffen. Es geht um den Aufbau eines soliden Fundaments, damit eine moderne Infrastruktur überhaupt möglich ist und die Verwaltung effizient werden kann. Zudem muss man auch in die Cybersicherheit investieren und ein Bewusstsein schaffen, dass online zahlreiche Gefahren lauern. Solange Deutschland die Basics nicht gelernt hat, solange sind die Strategien zur Künstlichen Intelligenz oder digitalen Souveränität nutzlos. Vor allem auch deshalb, weil es noch immer keinen flächendeckenden Breitbandausbau gibt. Das leistungsstarke Internet ist das A und O, wenn es um digitale Prozesse geht. Zudem muss es Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramme geben, unter anderem auch in den Regionen rund um Hannover, damit neue Fachkräfte heranwachsen können.

Die nächste Regierung, ganz egal, aus welchen Parteien sie letztlich gebildet wird, muss sich mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen und endlich wesentliche Punkte umsetzen. Passiert das nicht, kann der Rückstand wohl nicht mehr aufgeholt werden. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland wäre das dann durchaus eine Katastrophe-

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