Jubiläum: 20 Jahre Gerontopsychiatrische Kompetenzzentren & Landesfachstellen Demenz in Niedersachen
Zwei Jahrzehnte engagierter Arbeit im Bereich der gerontopsychiatrischen Versorgung: 2005 gegründet, haben sich das ambet Kompetenzzentrum Gerontopsychiatrische Beratung (KoGeBe) und das Caritas Forum Demenz (CFD) zur Aufgabe gemacht, die Versorgungsstrukturen für demenziell und psychiatrisch erkrankte ältere Menschen zu verbessern.
Zu Beginn der Veranstaltung dankt Lena van Lent, Abteilungsleiterin Soziale Dienste des Caritasverbands Hannover Brigitte Hanau, die das Caritas Forum Demenz vor 20 Jahren gründete und lange leitete. „Ohne ihr Engagement und ihre Vision wäre vieles nicht möglich gewesen.“
Ihre Nachfolgerin Jeanett Bonecke betont: „Ich kam aus der Wissenschaft und meine größte Herausforderung bestand in der Begegnung mit der Praxis. Diese Kluft zu überbrücken war ein harter Lernprozess, aber wir haben in den Jahren sehr viele Ideen entwickelt und umgesetzt.“
Thorsten Renken, Geschäftsführer vom Verein ambet, verweist auf die drängenden Herausforderungen: „Uns gehen die Ressourcen aus – sowohl finanzielle Mittel als auch Fachkräfte. Der demographische Wandel wird uns vor noch größere Probleme stellen, wenn wir nicht präventiv handeln und vor allem bürokratische Hürden abbauen.“
„Die größte Herausforderung war anfangs die Abstimmung zwischen den beiden Fachstellen. Unterschiedliche Schwerpunkte und die geographische Distanz erschwerten die Zusammenarbeit. Heute wurde jedoch ein enges Netzwerk geschaffen, das auch in gemeinsamen Auftritten und Materialien sichtbar wird“, erklärt Gertrud Terhürne, Mitbegründerin des Kompetenzzentrums in Braunschweig.
Dr. Andreas Philippi, Minister für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Gleichstellung in Niedersachsen, resümiert: „Die Kompetenzzentren haben eine herausragende Rolle in der gerontopsychiatrischen Versorgung übernommen. Wir müssen jetzt Synergieeffekte erzeugen und bürgerliches sowie ehrenamtliches Engagement stärken, um der steigenden Zahl an Patientinnen und Patienten gerecht zu werden.“
Swen Staack, Vorstand der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, unterstreicht die globale Bedeutung er Demenzaufklärung: „Weltweit halten 80 % der Menschen Demenz für einen normalen Teil des Alterns, nicht für eine psychiatrische Erkrankung. Die Erkrankten leiden unter Isolation und Diskriminierung, pflegende Angehörige ziehen sich zurück.“
Durch die Vernetzung der Pflegestützpunkte und der Qualifizierung der Fachkräfte durch die beiden Kompetenzzentren lässt sich diesem Effekt entgegenwirken. “Gemeinsam stärken wir Bestehendes und bringen Neues auf den Weg”, hält Melissa Braun, Leitung der KoGeBe fest. Für die Zukunft wünscht sich Karoline Adamski vom Caritas Forum Demenz mehr Unterstützung durch die Politik: “Eine Regelfinanzierung unserer Stelle würde enorm entlasten und neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit schaffen.”
Die Gerontopsychiatrischen Kompetenzzentren und Landesfachstellen Demenz haben in den letzten 20 Jahren einen entscheidenden Beitrag zur Entstigmatisierung von Demenz und zur Verbesserung der Versorgungsqualität geleistet. Mit der Unterstützung aller Beteiligten wollen sie auch in Zukunft eine nachhaltige und menschenwürdige Versorgung sicherstellen. Am 29. Oktober 2025 findet dafür das nächste Gerontopsychiatrische Symposium zum Thema ambulante Versorgung statt.