Polizei Hannover fasst zwei falsche Polizeibeamte
Die Polizei Hannover hat zwei Männer (20 und 26 Jahre alt) aus Hannover und Laatzen, die verdächtigt werden sich als „falsche Polizeibeamte“ ausgegeben zu haben, festgenommen. Ihnen und einem weiteren Tatverdächtigen werden mehr als 50 Taten seit Dezember 2023 vorgeworfen.
Die Mitglieder einer Callcenterbande gaben sich am Telefon gegenüber den Geschädigten als Polizeibeamte aus und brachten vornehmlich Seniorinnen und Senioren dazu Bargeld, Schmuck und EC-Karten herauszugeben. Dabei spielten die Betrüger den Geschädigten am Telefon vor, Polizeibeamte zu sein und vor Einbrüchen in Wohnortnähe der Geschädigten zu warnen. Zur Sicherheit der Geschädigten sollten Wertgegenstände vor der Tür platziert und bis auf Weiteres bei der Polizei aufbewahrt werden. Mit den erbeuteten EC-Karten wurden unberechtigte Geldabhebungen veranlasst. Erst nach den Kontobelastungen erkannten die Betroffenen schließlich den Betrug. Die Schadenssumme beläuft sich insgesamt auf über eine halbe Millionen Euro.
Die auf Trickbetrug und -diebstahl spezialisierten Ermittlerinnen und Ermittler des Zentralen Kriminaldienstes (ZKD) Hannover sammelten gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Hannover mit jeder Tat mehr und mehr Hinweise, um die Tatverdächtigen zu identifizieren, die wiederum alles daran setzten, weiterhin unerkannt ihren Machenschaften nachzugehen. Am Nachmittag des 28.01.2025 schnappten die echten Polizisten dann mehrere Tatverdächtige aus der Region Hannover. Der Festnahme schlossen sich Durchsuchungsmaßnahmen in Barsinghausen, Hannover und Laatzen an. Dabei konnten diverse Beweismittel bei den 19 bis 26- jährigen Tatverdächtigen aufgefunden und sichergestellt werden. Die Ermittlungen zu den Taten dauern weiterhin an.
Die Staatsanwaltschaft Hannover regte nach der vorläufigen Festnahme gegen die 20 und 26 Jahre alten Tatverdächtigen U-Haft an, welche am 29.01.2025 durch das Amtsgericht Hannover angeordnet wurde. Gegen den 26 Jährigen wurde der Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Um sich vor Betrügern zu schützen, die sich als Polizeibeamte ausgeben, ist es wichtig, wachsam zu sein und bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zu beachten und die Hinweise an Angehörige sowie Freunde und Bekannte weiterzugeben:
- Seien Sie misstrauisch bei Telefonanrufen.
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis oder anderweitige Legitimation.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt.
- Legen Sie auf und lassen sich nicht weiterverbinden.
- Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben.
- Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
- Die Polizei und die Staatsanwaltschaft werden Sie niemals um Geldbeträge bitten.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie
einfach auf. - Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Weitere Hinweise zum Schutz vor Betrügereien und anderen Kriminalitätsphänomenen sind unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps zu finden.