Region Hannover

Region Hannover verzeichnet immer weniger Kirchenmitglieder

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Vom 30. April bis 4. Mai kommen Gläubige aus ganz Deutschland und der Welt beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover zusammen. Und spätestens eine Woche später beginnt in Rom das Konklave zur Wahl des neuen Papstes in der Katholischen Kirche. Die Statistikstelle der Region Hannover nimmt das zum Anlass, einen Blick auf die Bevölkerung evangelischen und katholischen Glaubens in der Landeshauptstadt und dem Umland zu werfen. Alle Daten und Zahlen sind in der jetzt erschienenen Statistischen Kurzinformation 06/2025 und im Internet nachzulesen unter www.hannover.de/ski. Die Grundlage bildet die Bevölkerungsstatistik für die 20 Städte und Gemeinden des Umlands, punktuell ergänzt um Daten der Landeshauptstadt Hannover.

Von den rund 1,2 Millionen Menschen in der Region Hannover sind etwa 335.000 Personen evangelischen Glaubens. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von knapp 28 Prozent. Tendenziell fällt die Bindung an die evangelische Kirche im Umland höher aus als in der Landeshauptstadt, wo nur knapp 23 Prozent der Bevölkerung Mitglied in der evangelischen Kirche sind. Und auch die Städte Garbsen, Laatzen, Langenhagen, Ronnenberg und Seelze liegen unter der Marke von 30 Prozent. Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung sind nur in der Gemeinde Uetze Mitglied der evangelischen Kirche. Dass mehr als 50 Prozent der Bevölkerung der evangelischen Kirche angehört, lässt sich im Umland in 21 Ortsteilen feststellen. An der Spitze steht der Neustädter Ortsteil Lutter mit rund 63 Prozent. Je höher die Zahl der Personen am Hauptwohnsitz ist, desto geringer ist der Anteil der evangelischen Bevölkerung.

Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche verzeichnen seit Jahren eine rückläufige Zahl an Mitgliedern. Im Jahr 2014 lag die Zahl evangelischer Kirchenmitglieder noch gleichauf lag mit der Zahl an Personen, die keiner oder einer nicht öffentlich-rechtlich organisierten Religionsgemeinschaft angehörten. Seitdem ist die Zahl evangelischer Kirchenmitglieder um knapp 62.000 gesunken, während die Zahl der freikirchlichen Mitglieder um rund 97.000 gestiegen ist. Weil die Zahl evangelischer Kirchenmitglieder gegenwärtig stärker rückläufig ist als die Zahl der katholischen, kann es – bei Fortschreibung der bisherigen Entwicklung – binnen der nächsten 30 Jahre in den Städten und Gemeinden dazu kommen, dass erstmals seit der Reformation die Zahl der Katholiken die Zahl der evangelischen Kirchenmitglieder übersteigt.

Mit Blick auf Alter und Geschlecht der evangelischen Kirchenmitglieder fällt auf, dass bei der Bevölkerung im Alter von über 30 Jahren durchgängig mehr Frauen als Männer kirchlich eingetragen sind. Nur bei den unter 30-Jährigen entspricht die Zahl der männlichen Mitglieder der Zahl der weiblichen beziehungsweise übersteigt diese sogar größtenteils. Eine absolute Mehrheit in der evangelischen Kirche bilden im Umland die über 85-jährigen Männer und die über 80-jährigen Frauen.

Der demografische Wandel macht sowohl der evangelischen als auch der katholischen Kirche einen Strich durch die Rechnung: Durch Todesfälle verlieren beide in erheblichem Maße an Mitgliedern – jährlich sind das über 4.000 Mitglieder in der evangelischen und rund 1.000 Mitglieder in der katholischen Kirche. Zudem liegt die Zahl der Austritte seit 2017 beständig unter der Zahl der Eintritte. Im Unterschied zur evangelischen Kirche kann die katholische Kirche einen Teil ihrer Verluste durch Wanderungsgewinne kompensieren – allerdings mit rückläufiger Tendenz. Demgegenüber verliert die evangelische Kirche in den Städten und Gemeinden des Umlands stetig mehr Mitglieder, als sie durch Zuzug gewinnt.

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