Burgwedel

Fredermann zufrieden mit der Handhabung von Betriebspraktika für Flüchtlinge

Zufrieden nimmt der Burgwedeler Landtagsabgeordnete Rainer Fredermann die jüngste Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur Kenntnis. Hierin bestätigt das Wirtschaftsministerium, dass Flüchtlinge während eines bis zu dreimonatigen Betriebspraktikums unter einen bestehenden Ausnahmetatbestand des Mindestlohngesetzes fallen.

"Die Landesregierung stellt zwei Dinge klar: Flüchtlingen werden keine unüberbrückbaren Hürden bei der Arbeitsuche in den Weg gestellt. Und die Unternehmen können die Kompetenzen der Flüchtlinge bis zu drei Monate erproben, ohne den Mindestlohn zahlen zu müssen", erklärte Fredermann. Damit erwiesen sich Warnungen der Gewerkschaften und der politischen Linken als unbegründet. "Niemand will ernsthaft die Flüchtlinge dazu missbrauchen, den Mindestlohn durch die Hintertür aus den Angeln zu heben. Vielmehr geht es darum, den erstmaligen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern", betont Fredermann.

In den vergangenen Wochen und Monaten – zuletzt beim Neujahrsempfang der CDU in Fuhrberg – gewann die Frage nach der Arbeitsmarktintegration für Flüchtlinge zunehmend an Bedeutung. Hier müssten Politik und Verwaltung belastbare Informationen zur Verfügung stellen, um Unfrieden zu vermeiden. "Zur Arbeitsmarktintegration gehören Sprachkurse, die Anerkennung bestehender beruflicher Qualifikationen und eine funktionierende Ausbildungs- und Arbeitsvermittlung zwischen Betrieben und Flüchtlingen. Mindestlohnfreie Betriebspraktika zur Feststellung beruflicher Qualifikationen können ein wichtiger erster Schritt sein, um gegenseitiges Vertrauen zu schaffen", ist Fredermann überzeugt.

Viele Flüchtlinge erreichten Deutschland ohne Zeugnisse oder mit schwer vergleichbaren beruflichen Abschlüssen. Da die Dokumentation bestehender Qualifikationen trotz erfreulicher Modellprojekte noch zu wünschen lässt, sind Alternativen nötig, damit junge Menschen nicht monatelang beschäftigungslos bleiben. "In einem dreimonatigen Berufspraktikum kann jeder Handwerksmeister erkennen, ob die angegebenen Qualifikationen wirklich vorhanden sind und ob es eine langfristige Perspektive im Betrieb gibt", ist sich Fredermann sicher.

Erfreulich sei vor diesem Hintergrund auch das "Integrationsprojekt "Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber (IHAFA)" der sechs Handwerkskammern, mit dem 500 junge Flüchtlinge auf das Ausbildungsjahr 2016/17 vorbereitet werden sollen. "Solche Modellprojekte sollten Schule machen, damit gerade junge Flüchtlinge ein stabiles Fundament für eine langfristige berufliche Perspektive in Deutschland erhalten", fordert Fredermann.

Download als PDF

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"