Amtsarzt Dr. Mustafa Yilmaz: "Eine frühe Diagnose ist wichtig"
Tuberkulose wird durch kleine erregerhaltige Tröpfchen über die Luft übertragen und befällt in der Regel die Lunge. Sie ist weltweit noch immer die am weitesten verbreitete, zum Tode führende behandelbare bakterielle Infektionskrankheit bei Jugendlichen und Erwachsenen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist etwa jeder Dritte weltweit mit Tuberkulosebakterien infiziert. Bei fünf bis zehn Prozent der Infizierten bricht die Krankheit aus. "Deshalb ist Tuberkulose weiterhin eine ernste Erkrankung und meldepflichtig", sagt Dr. Ange Hanke-Lensing, Leiterin des Teams Infektionsschutz/ Tuberkulose der Region Hannover. "Das Gesundheitsamt registriert jeden Erkrankten und jede Erkrankte und überprüft, wer mit dieser Person in Kontakt war und sich eventuell angesteckt haben könnte. Wir beraten und begleiten die Erkrankten und ihre Kontaktpersonen und stellen die korrekte Durchführung der Therapie sicher."
Bei deutschlandweit ansteigenden Tuberkulose-Fällen ist auch in der Region Hannover die Zahl der an Tuberkulose erkrankten Personen im vergangenen Jahr leicht gestiegen: Während 2014 insgesamt 66 Fälle registriert wurden, waren es im vergangenen Jahr 74 Erkrankte. In den ersten zwei Monaten 2016 wurden neun Neuerkrankungen gemeldet – vier davon bei Geflüchteten. "Viele schutzsuchende Flüchtlinge kommen aus Ländern, in denen die Krankheitshäufigkeit für Tuberkulose höher ist als in Deutschland. Die Schutzsuchenden bringen die Krankheitshäufigkeit ihres Landes sozusagen mit", so Dr. Hanke-Lensing.
Weitere Auskünfte oder Terminvereinbarungen sind beim Team Infektionsschutz TBC der Region Hannover unter Telefon (0511) 616-22888 zu erhalten. Auch die Internetseite www.hannover.de hält ausführliche Informationen über Tuberkulose bereit.