Wie funktioniert eigentlich eine Gruppe? JuLeiCa-Ausbildung am Steinhuder Meer

Ein Raum voller Farben, ausgelegt mit alten Zeitungen, leere weiße Blätter. Gott und ich. Wie bringe ich das aufs Papier? Welche Farben wähle ich? Hände werden in Farbe getaucht, dann entstehen die ersten Bilder. Dies ist die erste von acht Stationen rund um das Thema "Mein Glaube". 38 Jugendliche begeben sich schweigend auf einen Rundgang durch verschiedene Themenräume. Es geht darum, sich mit der eigenen Spiritualität auseinanderzusetzen.

"Lieber Gott, bitte sorge dafür, dass wir hier auf der Juleica-Ausbildung eine schöne Zeit haben und am Ende alle glücklich nach Hause fahren werden", schreibt ein Jugendlicher im Gebetsraum. Im Keller können alle im Dunkeln einem Bibeltext in drei verschiedenen Übersetzungen lauschen, draußen, im Innenhof, ihre Klagen vor Gott bringen. Am Ende werden alle Jugendlichen gesegnet und bekommen einen Bibelvers mit auf ihren Weg. Gestärkt von dieser Erfahrung, schreiben sie am nächsten Morgen ihre eigene Andacht, die sie im Laufe der Woche halten werden.

Eine Gruppe von 38 Jugendlichen kam in den Osterferien für eine Woche in der Jugendherberge in Mardorf am Steinhuder Meer zur Jugendleitercard (JuLeiCa)-Ausbildung zusammen. Angeleitet und unterstützt wurden sie dabei von Diakoninnen und Diakonen aus dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, außerdem von acht ehrenamtlichen jungen Teamerinnen und Teamern. "Wir sind sehr froh darüber, dass sie alle freiwillig kurze Nächte und sehr intensive Tage in Kauf nahmen, um die neuen Juleica-Anwärterinnen und -Anwärter auszubilden", sagt Diakonin Anna Thumser.

Wie funktioniert eine Gruppe? Wie bin ich selbst als Gruppenleiterin? Welche Spiele sind für welche Altersstufe geeignet? Mit diesen und vielen anderen Fragen setzten sich die Jugendlichen aus dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen im Laufe der Woche auseinander. Die JuLeiCa-Anwärterinnen und -Anwärter wurden geschult in Gruppenleitung, Rhetorik, Kommunikation, Recht, Kindeswohl und Seelsorge. Mit viel Engagement und Freude waren die Teilnehmenden dabei, diskutierten in Kleingruppen, gestalteten Plakate, übten sich in Fallbeispielen und Rollenspielen. Ganz neu in diesem Jahr war ein "Meet and Greet" mit allen Haupt- und Ehrenamtlichen der Jugendarbeit im Kirchenkreis. Sie alle gemeinsam besuchten die Gruppe an einem Tag und boten unterschiedliche Workshops an: Kirchliche Kommunikation 2.0, Gesellschaftsspiele, Thementage planen, Freizeiten, "Jungen – Mädchen" oder "Charts in Andachten".

"Erfüllt von vielen schönen Momenten und Erlebnissen und dankbar für die tolle Zeit mit den Jugendlichen freuen wir uns über 38 neu ausgebildete Jugendleiterinnen und Jugendleiter", zieht Anna Thumser ein begeistertes Fazit. Sie freut sich schon auf das Frühjahr 2017: In der Zeit vom 6. bis zum 13. April findet dann die nächste JuLeiCa-Ausbildungswoche statt. Weitere Informationen sind zu finden unter www.kirchenkreisjugenddienst.com/juleica.