Stromspar-Check: Energieberatungen für einkommensschwache Haushalte
"Damit haben weiterhin alle Menschen in der Region, die Sozialleistungen erhalten, die Möglichkeit, ihre Energieverbräuche wie Strom und Heizung kostenlos, professionell und unabhängig überprüfen zu lassen", betont Erwin Jordan, Sozialdezernent der Region Hannover, die das Projekt hier in der Region maßgeblich unterstützt. Rund 80.000 Haushalte in der Region Hannover können den Check in Anspruch nehmen. "Wer diese Chance nutzt, spart am Jahresende bares Geld." Und das, ohne auf gewohnten Komfort zu verzichten: Die Beratungen decken unnötige Energielecks auf. Dazu gehören unter anderem verzichtbare Stand-by-Verbräuche, ineffiziente Beleuchtungsmittel wie veraltete Glühlampen oder Duschköpfe, die zu viel warmes Wasser durchlassen.
"Dass sich die Stromspar-Checks für die Menschen lohnen, belegen die Zahlen", erläutert AWO-Geschäftsführer Teuber. "Im Durchschnitt sparen die Haushalte nach den Beratungen jährlich rund 270 Kilowattstunden Strom ein. Werden die Einsparungen für Wasser und Heizenergie dazugerechnet, macht das im Durchschnitt 105 Euro, die am Jahresende mehr in der Haushaltskasse sind".
Erreicht werden soll das allein durch einfache Verhaltensänderungen und Soforthilfen wie hocheffiziente LED-Lampen, Durchflussbegrenzer, um warmes Wasser zu sparen, schaltbare Steckdosen gegen Stand-by-Verbräuche und Thermometer für Kühl- und Gefrierschränke, um die empfohlenen Temperaturen einzuhalten. "Die Soforthilfepakete werden individuell an den Haushalt angepasst und die Produkte auch gleich installiert", sagt proKlima-Geschäftsführer Harald Halfpaap. Jeder Haushalt bekommt Stromsparhilfen im Wert von durchschnittlich 70 Euro geschenkt. Seit 2014 erweitert zusätzlich der Kühlgerätetausch das Beratungsangebot: Haushalte, die stark veraltete Kühl- oder Gefrierschränke besitzen, bekommen als Anschaffungshilfe einen 150-Euro-Gutschein für den Kauf eines Neugerätes der Energieeffizienzklasse A+++. Wird der Gutschein genutzt, steigen die jährlichen Einsparungen auf rund 205 Euro. Bisher sind 150 Gutscheine eingelöst worden.
Die Stromsparhelfer besuchen jeden Haushalt mindestens zweimal. Beim ersten Termin machen sie eine Bestandsaufnahme: was verbraucht wie viel und wo kann Energie eingespart werden. Zum zweiten Termin haben sie die passenden Einsparhilfen dabei. Neu ist der dritte Haushaltsbesuch: "Da schauen wir gemeinsam mit den Beratenen auf die neue Energiekostenabrechnung", erläutert Stromsparhelfer Fritz Breckerbohm. So könne überprüft werden, ob die Einsparungen mit den errechneten Werten zusammen passen und bei Bedarf weitere Tipps gegeben werden.
Von den Einsparungen profitiert auch das Klima, weiß Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover: "Alle 5.500 bisher beratenen Haushalte sparen auf die Lebensdauer der Soforthilfen gerechnet rund 6.500 Tonnen CO2 ein. Damit unterstützt der Stromspar-Check die Städte, Gemeinden und die Region bei der Umsetzung ihrer Klimaschutzziele." Und mit jeder Beratung steige die Zahl weiter an.
Zu den Stromspar-Checks können sich alle Menschen in der Region Hannover anmelden, die Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II, Wohngeld oder Sozialhilfe bekommen. Die Beratungen werden aktuell in vier Sprachen angeboten: Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. Anmeldungen werden unter Telefon 0511/21978169 und per E-Mail an stromsparen@awo-hannover.de entgegengenommen. Weitere Infos gibt es auf www.stromsparcheck-hannover.de.