„Vertrauensbruch gegenüber der Bevölkerung“: CDU kritisiert Schließung der Geriatrie in Langenhagen
Die Entscheidung der Klinikum Region Hannover GmbH (KRH), den geriatrischen Bereich in Langenhagen zu schließen, stößt bei der CDU-Fraktion in der Regionsversammlung auf massive Kritik. „Besonders problematisch ist, dass dieser Schritt zusammen mit der Medizinstrategie 2030 der KRH aus Sicht der Opposition zu einer weiteren Verschlechterung der medizinischen Versorgung im Umland der Region Hannover führen wird“, so die Christdemokraten in einer Pressemitteilung.
„Wir haben die Medizinstrategie 2030 von Anfang an abgelehnt, weil wir eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung im Umland befürchtet haben – genau das tritt jetzt ein“, erklärt Oliver Brandt, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Regionsfraktion. „Die Geschäftsführung des KRH hat diesen massiven Einschnitt in die Gesundheitsversorgung nicht offen thematisiert. Das ist ein Vertrauensbruch gegenüber der Bevölkerung.“
Laut KRH soll die geriatrische Rehabilitation künftig bei DIAKOVERE in Kirchrode gebündelt werden, während das KRH sich auf die stationäre Akutgeriatrie konzentriert.
Diese Argumentation überzeugt die CDU jedoch nicht. „Statt für eine starke, dezentrale Versorgung im gesamten Regionsgebiet zu sorgen, werden immer mehr Angebote abgebaut. Die Geschäftsführung des KRH scheint die Bedürfnisse der Menschen in der Region Hannover auszublenden“, so Brandt weiter.
Zudem sieht die CDU die wohnortnahe Versorgung von Senioren gefährdet. Viele ältere Patienten und ihre Angehörigen hätten bisher von kurzen Wegen zur geriatrischen Rehabilitation in Langenhagen profitiert. „Der Umzug nach Kirchrode bedeutet für sie längere Anfahrtszeiten und eine zusätzliche Belastung. Außerdem wurde auch schon mit der Medizinstrategie 2030 eine Abkehr des Ausbaus der Geriatrie in Lehrte beschlossen, wofür sogar Fördergelder bewilligt waren“, so die CDU-Fraktion.
„Die Verlagerung der geriatrischen Rehabilitation zu DIAKOVERE mag für die Geschäftsführung des KRH wirtschaftlich sinnvoll erscheinen, aber sie geht auf Kosten der Patientinnen und Patienten. Es ist nicht akzeptabel, dass die regionale Versorgung durch eine Zentralisierung weiter ausgedünnt wird“, kritisiert Brandt.
Die CDU-Fraktion fordert die Region Hannover als Trägerin der KRH GmbH auf, „endlich aktiv zu werden und sich für eine wohnortnahe, zukunftsfähige Krankenhausversorgung einzusetzen“.
„Es muss dringend gegengesteuert werden, bevor weitere Fachbereiche ersatzlos gestrichen werden und sich alle medizinische Versorgung ausschließlich auf einen Punkt in der Region konzentriert“, betont Brandt abschließend.