Deutsche Uni bildet Experten für den Cannabis Anbau aus
Seitdem Cannabis in Deutschland für den Eigenbedarf unter bestimmten Bedingungen legal angebaut werden darf, wächst auch das öffentliche Interesse an fundiertem Wissen rund um die grüne Kulturpflanze. Nicht nur Hobbygärtner:innen suchen nach Tipps – auch akademisch zieht das Thema Kreise. Die Fachhochschule Erfurt geht als erste deutsche Hochschule einen ganz neuen Weg und macht Cannabis salonfähig – im Hörsaal.
Im Rahmen des Studiengangs „Gärtnerischer Pflanzenbau“ können Studierende nun ein eigenes Modul zum Cannabis Anbau belegen. Damit begegnet die Hochschule der wachsenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung von Hanf – und schafft gleichzeitig ein Ausbildungsangebot mit Perspektive.

Seit dem Sommersemester 2024 kann an der FH Erfurt das Wahlpflichtfach “Cannabis Anbau” belegt werden!
Für wen ist das Studium geeignet?
Gedacht ist das Modul für alle, die sich professionell mit Pflanzen beschäftigen wollen – mit oder ohne Vorwissen in Sachen Hanf. Ob du frisch von der Schule kommst, als Quereinsteiger:in aus einem anderen Studiengang wechselst oder dich in Richtung nachhaltiger Landwirtschaft spezialisieren willst: Wenn du Interesse an Botanik, Gartenbau und modernen Kulturpflanzen hast, bist du hier genau richtig.
Das Studium vermittelt breites Wissen im Bereich Nutzpflanzen – ergänzt durch das neue Cannabis Modul, das sich tiefgreifend mit Sortenwahl, Anbautechnik, Qualitätskontrolle und gesetzlichen Rahmenbedingungen beschäftigt.
Natürlich ist auch ein gewisses Maß an Verantwortungsbewusstsein gefragt. Schließlich geht es nicht um privaten Eigenanbau, sondern um die systematische Kultivierung als wissenschaftlich betreuter Prozess. Dennoch kann das Gelernte natürlich auch Hobbygärtner:innen inspirieren – etwa bei der Entscheidung hinsichtlich der vielfältigen Auswahl an Cannabis Samen für den legalen Eigenbedarf.
Was erwartet dich im Cannabis Modul?
Das neue Modul ist mehr als ein kurzer Einblick. Es umfasst praktische Übungen, Pflanzenversuche und theoretische Grundlagen – unter anderem zur Aufzucht, Sortenkunde, Lichtsteuerung, Pflanzenernährung und Schädlingsmanagement.
Geübt wird direkt im Gewächshaus oder im Versuchsfeld – mit zertifiziertem Industriehanf. Zwar ist der THC Gehalt minimal, doch die Bedingungen entsprechen denen im professionellen Anbau. So lernen die Studierenden, wie man Pflanzen unter kontrollierten Bedingungen kultiviert, Unterschiede zwischen feminisierten und autoflower Sorten erkennt und welche Standortfaktoren entscheidend sind – egal ob indoor oder outdoor.
Zudem spielt auch der Umgang mit verschiedenen Verwertungsformen eine Rolle – sei es die Nutzung in der Textilbranche, als Bau- oder Dämmstoff oder, ganz modern, das Verdampfen der Blüten in spezialisierten Geräten.
Voraussetzungen und Zugang
Voraussetzung für die Teilnahme ist die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife – also das klassische Abitur oder ein gleichwertiger Abschluss. Bewerber:innen sollten außerdem ein Interesse an Naturwissenschaften, Gartenbau und nachhaltigen Produktionsprozessen mitbringen.
Das Cannabis Modul ist als Wahlpflichtfach in das dritte Studienjahr eingebettet und wird an der Fakultät für Landschaftsarchitektur, Gartenbau und Forst angeboten. Wer möchte, kann sich bereits im ersten Semester darauf vorbereiten, denn auch im Grundstudium spielt Pflanzenphysiologie und Kulturtechnik eine wichtige Rolle.
Die Bewerbung erfolgt regulär über das zentrale Hochschulportal – ganz ohne Umwege oder Sonderverfahren.
Berufschancen mit grünem Daumen
Die Berufsperspektiven sind vielfältig. Mit einem Bachelorabschluss und einer Spezialisierung im Bereich Cannabis Anbau stehen dir zahlreiche Wege offen – von der Arbeit in modernen landwirtschaftlichen Betrieben über die Aufzucht und Verarbeitung von legalem Industriehanf bis hin zu Tätigkeiten in Forschungseinrichtungen.
Auch Start-ups, Beratungsagenturen und Unternehmen, die sich auf Hanfprodukte und nachhaltige Pflanzenverwertung konzentrieren, suchen nach qualifiziertem Nachwuchs. Diese neuartigen Fachkenntnisse sind für viele Arbeitgeber von steigendem Interesse.
Fazit
Der neue Studienbaustein zum Cannabis Anbau an der FH Erfurt ist mehr als ein hippes Trendthema. Er verbindet fundiertes Gartenbauwissen mit einer der ältesten Kulturpflanzen der Welt – und schafft damit ein solides Fundament für eine Karriere in einem aufblühenden Sektor.
Wer also einen praxisnahen Studiengang mit echtem Zukunftspotenzial sucht, sollte einen Blick nach Thüringen werfen. Und wer weiß – vielleicht wächst deine Karriere ja genau dort, wo andere nur Blätter sehen.