Thomas Krauthoff erhält die dritthöchste Auszeichnung der Deutschen Feuerwehr
"Diese Ehrung gab es meines Erachtens bislang erst einmal in der Stadt Burgwedel", erklärte Burgwedels Stadtbrandmeister Ingo Motl in seinen einleitenden Worten zu einer – nicht nur in Burgwedel – besonderen Auszeichnung. Bereits nach dem letzten Tagesordnungspunkt bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Großburgwedel – Ortsbrandmeister Carsten Rüdiger hielt schon einmal die Uhrzeit für das Protokoll fest und die rund 140 Besucher freuten sich schon auf das anschließende Essen – erhielt der Stadtbrandmeister noch einmal das Wort, um Thomas Krauthoff mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Bronze auszuzeichnen, der dritthöchsten Auszeichnung, den die deutsche Feuerwehr zu vergeben hat. Ihm wurde diese für seine besonderen Verdienste um das Feuerwehrwesen verliehen. Ausnahmsweise durfte die Urkunde Stadtbrandmeister Ingo Motl verlesen, werde diese Auszeichnung doch mindestens vom Brandschutzabschnittsleiter oder sogar Regionsbrandmeister verliehen. Doch Motl sei es eine besondere Ehre, seinem langjährigen Freund diese Auszeichnung selbst zu überreichen und so assistierte ihm Brandschutzabschnittsleiter Horst Holderith und sein Stellvertreter, Volker Kluth, bei dieser Auszeichnung.
Vorangegangen war eine nicht minder wichtige Ehrung für den Ausgezeichneten, der zusammen mit Hans-Werner Laue von der Versammlung einstimmig zu Ehrenmitgliedern der Feuerwehr Großburgwedel ernannt worden war. In einem rund 20 Minütigen Vortrag – die jährlichen Berichte waren hierzu auf ein Mindestmaß gekürzt worden – ließ Ortsbrandmeister Carsten Rüdiger das Leben von zwei Kameraden noch einmal Revue passieren. Von Fotos aus den 50ern über die Konfirmation, Einsätze, gesellige Abende und Übungen bis hin zum Einsatz auf der Autobahn vor zwei Tagen erzählte der Ortsbrandmeister eine kurzweilige Geschichte über die beiden Kameraden, deren Feuerwehrlaufbahn geradezu als perfekt zu bezeichnen ist. Beide wurden 1955 geboren, beide treten kurz nacheinander 1973 in die Wehr ein und wurden 2014 gemeinsam für ihre 40-jährige aktive Tätigkeit in der Feuerwehr geehrt. Die beiden Söhne von Vätern, die ebenfalls in der Feuerwehr waren, seien auch nach 43 Jahren "immer dabei", so Carsten Rüdiger und verdeutlichte anhand von Bildern, die die beiden stats zusammen zeigten. So wie sie ihre Freundschaft über die Jahre pflegten, haben sie auch ihrem ehrenamtlichen Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr stets die Treue gehalten. So hatte das Ortskommando in einer Sondersitzung vor ein paar Tagen beschlossen, der Versammlung den Vorschlag zu unterbreiten, die beiden zu Ehrenmitgliedern der Ortswehr zu ernennen, was einstimmig beschlossen wurde.
Zuvor hatte der Ortsbrandmeister in einem nur 15-minütigen Bericht ("rekortverdächtig" so der Ortsbrandmeister) auf das Jahr 2016 zurückgeblickt. 548 Mitglieder habe die Wehr zum Jahreswechsel gezählt, ein Plus von 6 Mitgliedern. Diese teilen sich auf in 76 aktive Einsatzkräfte in zwei Zügen, 26 Musiker, 24 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr, 21 Mitglieder in der Altersabteilung und 401 Freunde der Wehr auf.
Zu 39 Brandeinsätzen wurden die Helfer der Ortswehr im vergangenen Jahr gerufen, was ein Minus von 15 zur 2015 darstellt. Dagegen sind die Alarmierungen zu technischen Hilfeleistungen gestiegen: 92 Mal musste die Ortswehr ausrücken (+38), was vor allem zwei Starkregenereignissen zu verschulden ist. "Auch wenn das meiste Kleinburgwedel abbekommen hat: Wir waren trotzdem da und haben geholfen", so Carsten Rüdiger. Doch neben Einsätzen standen auch wieder viele Ausbildungen auf dem Programm. "Wir sind gut davon gekommen und recht zufrieden mit den uns zugeteilten Lehrgangsplätzen", urteilte der Ortsbrandmeister. So kam die Ortswehr am Ende das Jahres auf mehr als 15.000 ehrenamtlich geleistete Stunden.
Lob gab es hierfür von Burgwedels Bürgermeister Axel Düker, der – wie auch der Ortsbrandmeister – betonte, wie gut das Verhältnis von Feuerwehr, Verwaltung und Politik sei. So sei am Ende des vergangenen Jahres die Norm für die Feuerwehrhelme geändert worden und somit waren die Helme der Burgwedeler Einsatzkräfte nicht mehr normgerecht. Hier sei schnell und unkompliziert eine Lösung gefunden worden, so dass die Burgwedeler Einsatzkräfte nun, wie bereits seit vergangenen Jahr die Feuerwehren in isernhagen, mit dem Schuberth F300 ausgerüstet werden. "Wir wollten nicht einfach was kaufen, nur damit es wieder der Norm entspricht", erklärte Düker und fügte hinzu: "Man kauft da nicht irgendetwas sondern die persönliche Schutzausstattung ist immer eine gute Investition". Zudem berichtete er über die nun in die Wege geleitete Neuanschaffung zweier Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuge in Fuhrberg und Wettmar.
Dass es gut im die Großburgwedeler Feuerwehr steht, zeigten auch die vielen Ernennungen von neuen Dienstgraden und vor allem, die erste Verleihung eines Dienstgrades in der Feuerwehr: Zum Feuerwehrmann beziehungsweise -frau. Diesen erhielten Eddy Dorendorf, Fransiska Saal, Torben Luda, Martin Schaper, Rainer Siems und Marian Jegust. Zum Oberfeuerwehrmann wurden Heiko Tillmann und Roy Diers ernannt. Den Rang eines Hauptfeuerwehrmanns tragen nun Hannes Bergmann, Michael Busch und Patrick Lübbe. 1. Hauptfeuerwehrmann sind nun Burkhard Klotzke und Simon Strutzke. Die Ehrennadel für 30 Jahre Musik erhielt Maike Riekenberg von Ortsbrandmeister Carsten Rüdiger verliehen.
Weitere Ernennungen nahm Stadtbrandmeister Ingo Motl vor. Er verlieh Jörg Hendricks und Andre Krause den Rang eines Löschmeisters, zudem ernannte er Carsten Moss zum Oberbrandmeister. Für seine 25-jährige aktive Tätigkeit in der Feuerwehr wurde Karsten Borchers ausgezeichnet. Außerdem verleiht die Ortswehr jedes Jahr eine interne Ehrung an ein verdientes Mitglied: Rene Manthe wurde zum Feuerwehrmann des Jahres ernannt.
Nach fast genau zweieinhalb Stunden konnte die Jahreshauptversammlung geschlossen werden. Und auch wenn das Essen schon lockte: Die Warteschlange der Gratulaten bei den Geehrten und Beförderten war doch erst einmal länger.