Vortrag im Haus der Region: „Alles, was hier geschah, war unfassbar“

Die Ende Februar 1943 beginnende familienweise Deportation von Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau markiert den letzten Radikalisierungsschritt in der rassistisch motivierten Verfolgung dieser Minderheit. Auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem spricht Dr. Frank Reuter am Donnerstag, 16. März 2017, ab 19 Uhr, im Haus der Region, Raum N001, Hildesheimer Straße 20 in Hannover, über das Schicksal der Sinti und Roma in Auschwitz-Birkenau. Der Eintritt ist frei.

Der Vortrag mit dem Titel "Alles, was hier geschah, war unfassbar" beleuchtet anhand von Täterdokumenten und Erinnerungsberichten Überlebender die Leidensgeschichte der Deportierten, die größtenteils dem Völkermord zum Opfer fielen. Darüber hinaus fragt Dr. Frank Reuter nach den ideologischen und strukturellen Voraussetzungen eines staatlich organisierten Verbrechens, das nach 1945 jahrzehntelang aus der öffentlichen Erinnerung verbannt wurde.

Dr. Frank Reuter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Er war einer der Bearbeiter des Katalogs zur Dauerausstellung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma Den Rauch hatten wir täglich vor Augen. 2014 erschien sein Buch Der Bann des Fremden: Die fotografische Konstruktion des ‚Zigeuners‘.