Die Freiwillige Feuerwehr Kleinburgwedel hat nun 50 aktive Einsatzkräfte

Sechs Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Kleinburgwedel bekamen einen neuen Dienstgrad verliehen.Foto: Bastian Kroll

Eine Feuerwehr mit Grundausstattung: Da denken viele an dörfliche Wehren, die ein oder zwei Fahrzeuge haben. Ein Ausnahmefall stellt hierbei jedeoch die Freiwillig Feuerwehr Kleinburgwedel dar, die – zwar Feuerwehr mit Grundausstattung – drei Fahrzeug – und wie Kleinburgwedels Ortsbrandmeister Walter Sonnefeld während der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag, 10. März 2017, berichtete – nunmehr 50 Mitglieder hat. Uwe Saupe wurde als 50. aktives Mitglied in den Reihen der Ortswehr begrüßt. "Ich bin beeindruckt, was auf die Beine gestellt worden ist", urteilte auch der stellvertretende Branschutzabschnittsleiter Volker Kluth, der auch die Grüße von Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing überbrachte. "Kleinburgwedel ist eine Ausnahmeerscheinung. Eine Feuerwehr mit Grundausstattung mit 50 Einsatzkräften, die drei Fahrzeuge besetzen und bedienen können. Das gibt es nicht überall", so Volker Kluth.

Zu 51 Einsätzen wurde die Ortswehr im vergangenen Jahr gerufen, vor allem drei Unwetter sorgten für viele Einsätze, bei denen auch mit benachbarten Wehren zusammengearbeitet wurde. 12 Brandeinsätze, 30 Hilfeleistungen, 3 Brandsicherheitswachen, eine Alarmübung und 5 nachbarschaftliche Löschhilfen stehen für 2016 in den Berichtsbüchern. Bei den Unwetterereignissen wurde die Ortswehr von den Nachbarwehren aus Wettmar, Großburgwedel und Fuhrberg unterstützt. "Das hat reibungslos geklappt", urteilte der Ortsbrandmeister vor rund 100 Besuchern, darunter auch Burgwedels Bürgermeister Axel Düker, der stellvertretende Brandschutzabschnittsleiter Volker Kluth, Stadtbrandmeister Ingo Motl mit seinem Stellvertreter Dirk Hemmann, die Ehrenstadtbrandmeister Heinz-Jürgen Krüger und Friedhelm Leisenberg, den Ehrenortsbrandmeister Friedel Nolte sowie die Ortsbrandmeister aus Wettmar und Engensen, Karsten Weigt und Uwe Balke.

Walter Sonnefeld berichtete, dass die Einsatzstärke bei den Einsätzen zufriedenstellend sei und bis auf wenige Ausnahmen die Fahrzeuge stets voll besetzt seien. Während das Einsatzgeschehen im vergangenen Jahr dem Durchschnitt entsprach, hob er jedoch eine Übung der Ortswehr in seinem Jahresbericht besonders hervor: Nachdem in zwei Badezimmern eines Gebäudes von den Leitern der Übung ein Feuer gelegt wurde und über ein auf Kipp stehendes Fenster der Rauch nach draußen zog, dauerte es 15 Minuten, bis die Feuerwehr alarmiert wurde. Dabei waren viele Passanten auf den Rauch aufmerksam geworden, aber ignorierten dieses. Wenn sich Menschen in dem Gebäude aufgehalten hätten, "dann sind 15 Minuten einfach zu spät. Wir rücken zwar oft genug aus, aber besser einen Fehlalarm, als bei einem Brand – eventuell mit Personenschaden – 15 Minuten zu spät", erkläte Sonnefeld und sensibilisierte alle dahingehend, nicht wegzuschauen sondern im Zweifelsfall die Feuerwehr zu rufen.

Ein weiteres Hauptaugenmerk lenkte er auf das Feuerwehrhaus, das er als "Notstand" bezeichnete und forderte – wenn im ersten Halbjahr der Feuerwehrbedarfsplan vorliege – über eine Lösung gesprochen werde.

Ein besonderer Höhepunkt waren im vergangenen Jahr die Feierlichkeiten zum 125. Geburtstag der Wehr, für das die Kleinburgwedeler Feuerwehrmitglieder großes Lob bekamen. Nicht eingehalten hatte der Ortsbrandmeister hierbei jedoch sein Versprechen gegenüber dem Stadtbrandmeister, zum 125. Geburtstag eine Jugendfeuerwehr in Kleinburgwedel zu gründen, wie Ingo Motl augenzwinkernd bemerkte, jedoch noch die Hoffnung habe, dass dieses noch geschehe. Immerhin kämen 70 Prozent der aktiven Mitglieder in den Burgwedeler Feuerwehren aus einer Jugendfeuerwehr. "Wir sind da dran", entgegnete Sonnefeld.

Eine große Stellung nimmt bei der Kleinburgwedeler Ortswehr auch der Feuerwehrmusikzug ein, der aus Mitgliedern aus Engensen verstärkt wird. 17 Musiker gehören dem Musikzug an, der – wie die aktiven Kameraden – auch mal spontan einspringt und musikalisch zu Hilfe eilt. Am Freitag sorgte er für den musikalischen Rahmen der Jahreshauptversammlung. Daher war es Ortsbrandmeister Wlater Sonnefeld auch eine besondere Ehre, fünf Musiker einen neuen Dienstgrad zu verleihen. Nach erfolgreiche Teilnahme am D1-Lehrgang in Altgandershein wurden Kimberly Dauber, Moritz Saupe, Till Rittstieg, Jonas Kurtze und Anke Wöhler-Saupe zu Oberfeuerwehrmusikern ernannt.

Burgwedels Bürgermesiter Axel Düker urteilte, dass in Burgwedel die Feuerwehren "sehr gut aufgestellt sind" und sprach seinen Dank für die gute Zusammenarbeit mit dem Stadtkommando aus. Es sei wichtig, dass Material und Ausrüstung auf gutem Stand gehalten werden. Allerdings helfe die beste Ausrüstung nicht, wenn es nicht die Aktiven der Wehren gäbe, die 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche bereit stünden. "Wir sind sehr, sehr stolz auf unsere Wehren", erklärte er im Namen von Rat und Verwaltung.

Eine nicht alltägliche Ehrung wurde während der Jahreshauptversammlung durch Stadtbrandmeister Ingo Motl vorgenommen: Er ehrte Friedrich Bauche für seine 70-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr mit der Ehrenzeichen und Urkunde das Landesfeuerwehrverbandes. 

Durch den Ortsbrandmeister wurden Rene Bode (Feuerwehrmann), Michael Zierau (Oberfeuerwehrmann), Volker Hennigs (Hauptfeuerwehrmann), Martin Böttcher (1. Hauptfeuerwehrmann) neue Dienstgrade verliehen. Stadtbrandmeister Ingo Motl konnte zudem noch zwei besondere Ernennungen vollziehen: Zum Oberlöschmeister ernannte er Jens Saupe, den Dienstgrad des Hauptlöschmeisters verlieh er Edgar Kolze.