HSG Burgwedel löst Pflichtaufgabe gegen Coburg souverän
Die Partie des 24. Spieltages zwischen dem Tabellenachten und Dreizehnten der Staffel Ost begann ausgeglichen. Die Gäste hatten mit Patryk Foluszny, Philipp Bastries und Lukas Wucherpfennig drei Akteure aus dem Bundesligakader aufgeboten und waren von Beginn an bei der Sache. Nach dem 1:1, 2:2 und 3:3 gingen die Gastgeber aber erstmalig in Führung und waren nach einer guten Viertelstunde schon auf 12:8 enteilt. Die Gastgeber sprühten jetzt vor Spielfreude und zeigten schnellen und flüssigen Kombinationshandball, in der Abwehr waren die Spieler von Trainer Jürgen Bätjer aber oft zu sorglos. Im Angriff war das Spiel der HSGB dagegen schön anzusehen und immer wieder waren es Tim Zechel und Kay Behnke, die mit variantenreichen Würfen auf das Coburger Tor Erfolg hatten. Nach gut zwanzig Minuten hatten die Gastgeber das Spiel komplett unter Kontrolle und waren schon auf 18:12 enteilt. Sören Kress brachte die HSG kurze Zeit später mit 19:14 in Führung und alles deutete auf eine deutliche Pausenführung der Heimherren hin. Doch in den letzten drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff, der oft kurios pfeifenden Unparteiischen, brachte sich die HSG selbst um ein besseres Ergebnis. Jetzt wurden gute Torchancen liegengelassen und da das Abwehrverhalten zu wünschen übrigließ, kamen die Gäste noch einmal heran. Unnötige Zeitstrafen und der 17:19-Anschluss des HSC 2000 mit dem Pausenpfiff, brachten Trainer Jürgen Bätjer auf die Palme. Seine kurze Pausenansprache wird es in sich gehabt haben, er kam deutlich früher als seine Spieler in die Halle zurück.
Direkt nach Wiederanpfiff konnten sich die Gastgeber bei ihrem erneut stark haltenden Torhüter Patrick Anders bedanken, dass die Gäste nicht zum Ausgleich kamen. Der Burgwedeler Keeper entschärfte in dieser Phase zwei Hundertprozentige Einwurfmöglichkeiten der Gäste und die HSG überstand die doppelte Unterzahl mit einem blauen Auge (20:19). Gleich danach wurde es auf Coburger Seite hektisch. Als zwei HSC-Akteure wegen Foulspiel und Meckerns auf die Bank mussten, platzte Trainer Ralf Baucke der Kragen und für seinen Protest verhängten die beiden Schiedsrichter auch gegen ihn eine Strafzeit. Die HSG spielte jetzt in einer 6:3-Überzahl und Chris Meiser brachte seine Farben mit 21:19 nach vorn. Für die drei Coburger Angreifer taten sich in der Burgwedeler Deckung nun keine Lücken auf, sie rannten sich fest, bekamen ein Zeitspiel oder auch ein Stürmerfoul angezeigt. Die HSG hatte jetzt gute Einwurfmöglichkeiten, doch Steffen Dunekacke scheiterte aus guter Position doppelt. Aus der 6:3-Überzahl machten die Gastgeber nur einen Treffer – das war schwach und die Gäste witterten erneut die Chance, das Spiel zu drehen. Doch als die Gäste wieder vollzählig waren, schlugen die Burgwedeler eiskalt zu. Drei Tore durch Tim Zechel (2) und Jannis Wilken, der für Steffen Dunekacke gekommen war, sorgten für eine beruhigende 24:19-Führung der HSGB. Jetzt waren die Gastgeber wieder in der Spur und die Souveränität der ersten 25 Minuten war zurück. Die HSG ließ sich auch durch sehr umstrittene Zeitstrafen nicht mehr aus der Ruhe bringen und spulte ihr Programm souverän herunter. Erik Gülzow spielte jetzt im linken Rückraum und traf für die Burgwedeler zehn Minuten vor dem Ende zum 26:22. Der Rest ist schnell erzählt. Bei den Gästen war jetzt die Luft raus und die HSG stand früh als Sieger fest. Ein starker Patrick Anders wurde im Kasten von Jan Schenkel abgelöst und die Gastgeber bauten ihren Vorsprung aus. Nils Wilken war es vorbehalten, den verdienten 31:24-Endstand zu erzielen. Die HSG war an diesem Tag zu stark für für die Gäste aus Coburg und hatte in Tim Zechel (9 Tore), Kay Behnke (7) und Torhüter Patrick Anders seine stärksten Spieler.
Auch HSGB-Trainer Jürgen Bätjer war mit der Leistung seiner Mannschaft durchaus zufrieden, auch wenn ihm 24 Gegentore zu viel waren. "Das war heute gut, nicht überragend aber souverän. Für meinen Angriff verteile ich heute ein Sonderlob. Wir waren kreativ und haben eine Reihe von Toren wirklich schön herausgespielt. Auch einfache Tore über die erst und zweite Welle waren dabei und auch aus dem Rückraum waren wir durchschlagskräftig. Lediglich in den Minuten vor der Pause und in der dreifachen Überzahl war das nicht gut. Mit der Abwehr bin ich weniger zufrieden. 17 Gegentore in Halbzeit 1 waren eindeutig zu viel. Ganze sieben im zweiten Durchgang hören sich da gleich viel besser an. Mich freut die Leistung von Kay Behnke, der heute endlich mal wieder gezeigt hat, was er kann. Frech, unkonventionell und mit gutem Auge, bitte mehr davon. Auch Tim Zechel am Kreis war sehr stark und hatte nur wenige Fehlversuche. Als dritter im Bunde darf ich Torhüter Patrick Anders nicht vergessen. Er hat uns in schwierigen Phasen geholfen und auch auf die meisten der anderen Spieler war heute Verlass. Wir haben die Pflichtaufgabe souverän gelöst und fahren am kommenden Wochenende entspannt nach Großwallstadt. Dort wollen wir uns cleverer als zuletzt in Dresden anstellen. Tabellenplatz 6 ist nach wie vor unser Ziel."
HSG Burgwedel: Patrick Anders (1. – 54. Minute), Jan Schenkel (55. -60.) – Sören Kress (5/1), Christian Hoff, Chris Meiser (3), Nils Wilken (1), Erik Gülzow (2), Maurice Herbold (3), Kay Behnke (7), Janis Wilken (1), Steffen Dunekacke und Tim Zechel (9).