Rainer Fredermann: "Abordnungen sorgen für Chaos an den Schulen"
Fredermann wirft Kultusministerin Heiligenstadt "völlige Konzeptlosigkeit" im Umgang mit dem Lehrermangel vor. "Offensichtlich hat das Ministerium überhaupt keinen Überblick über die Situation an den einzelnen Schulen", kritisiert der CDU-Abgeordnete. "Viele Schulen, die Lehrkräfte abgeben mussten, haben zum Schuljahresbeginn selbst nur Prognosewerte für die Lehrerversorgung um 95 Prozent erreicht. Vielfach lagen die Werte sogar deutlich darunter." So zum Beispiel an der Maria-Sibylla-Merian Grundschule in Fuhrberg: Obwohl ihr eigener Prognosewert zum Schuljahresbeginn bei gerade einmal 85,8 Prozent gelegen habe, habe sie noch Lehrkräfte an andere Schulen abordnen müssen, wo die Lehrerversorgung noch schlechter gewesen sei. Das gehe aus der Antwort der rot-grünen Landesregierung auf eine Anfrage der CDU hervor. Für die abgebenden Schulen war damit von Anfang an absehbar, dass sie ihren eigenen Pflichtunterricht nicht gewährleisten können. Eine untragbare Situation, die nach den Herbstferien unverändert andauern wird", so Rainer Fredermann.
Auch eine langfristige Verbesserung der Situation an Niedersachsens Schulen sei nicht in Sicht. Zumal die Vorbereitungen für weitere Abordnungen offenbar bereits angelaufen seien: Nach Angaben des Philologenverbands Niedersachsen seien zahlreiche Gymnasialschulleiter noch vor den Herbstferien von der Landesschulbehörde aufgefordert worden, zusätzliche Abordnungen in die Wege zu leiten, so Fredermann. Auch die Zahl der ausgeschriebenen Lehrerstellen zum nächsten Einstellungstermin im Februar 2018 sei nach Einschätzung des Philologenverbands deutlich zu niedrig. Dies werde insbesondere die Gymnasien betreffen. Fredermann: "Weitere Abordnungen, eine sinkende Unterrichtsversorgung und weniger Neueinstellungen als in den vergangenen Jahren – unter Rot-Grün wird das selbst verursachte Schulchaos auch 2018 weiter gehen."