Gedenkstätte Ahlem: Tagung zum 125. Jubiläum der Gartenbauschule
Im Rahmen des Symposiums werden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Israel, Russland und Deutschland zur Berufsumschichtung im 19. und frühen 20. Jahrhundert referieren. Besondere Beachtung findet die Bedeutung des Gartenbaus im Zuge der jüdischen Berufsumschichtung. Im ersten Teil der Fachtagung geht es um die bisher wenig erforschten Überlegungen und Ansätze zur Berufsumschichtung in Deutschland: Beispiele sind die 1801 durch Israel Jacobson in Seesen gegründete "Industrieschule" oder die russische Organisation ORT, die Ende des 19. Jahrhunderts auch in Deutschland zu wirken begann.
"Erstmals wird auch die Gartenbauschule Ahlem in einen größeren historischen Kontext gestellt, um ihre Bedeutung für die Berufsumschichtung der Juden in Deutschland präziser einordnen zu können", kündigt Stefanie Burmeister, Leiterin der Gedenkstätte Ahlem, an. Die Gartenbauschule Ahlem rückt im zweiten Teil des Symposiums in den Fokus: Es geht darum, Lebenswege von Ahlem-Absolventen als Beispiele für eine erfolgreiche Berufsumschichtung darzustellen. Dass die Beiträge sich ausschließlich auf das Ausland beziehen – behandelt werden Beispiele aus Israel und den USA -, wäre nicht im Sinne des Schulgründers Moritz Simon gewesen, der die in Ahlem ausgebildeten Gärtner gern in Deutschland behalten hätte. Doch die politische Entwicklung in Deutschland führte spätestens ab 1933 dazu, dass die Ausbildung in Ahlem für viele Schüler und Lehrlinge eine lebensrettende Funktion erhielt.
Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, bitte das Team der Gedenkstätte Ahlem um Anmeldung bis zum 8. Juni 2018, telefonisch unter 0511/616-23745 oder per Mail an gedenkstaette@region-hannover.de. Aktuelle Hinweise sind im Internet unter www.gedenkstaette-ahlem.de zu finden.