Handballdinos und Füchse trennen sich 29:29
Nach dem Schlusspfiff trauten viele Spieler und auch Fans des Handball Hannover-Burgwedel ihren Augen nicht. Wieder einmal konnte eine Partie, die man lange dominiert und in der man sicher geführt hatte, nicht gewonnen werden. Ähnlich war es schon im Derby gegen den HSV Hannover und auch vor einem Jahr gewesen, als man zahlreiche Spiele mit einem Tor verloren oder nur Unentschieden gespielt hatte. HHB-Trainer Claas Wittenberg war nach der Partie sogar zufrieden, dass es noch zu einem Punkt gereicht hatte. Die Berliner kamen vor dem Abpfiff noch einmal in Ballbesitz, konnten daraus aber keinen Profit erzielen.
Beim 25:20 nach 45 Spielminuten und auch beim 29:26 nach 57 Minuten sah der HHB wie der sichere Sieger aus. Am Ende wollte der entscheidende Ball aber nicht mehr ins Berliner Tor und die HHB-Akteure bekamen Fracksausen. Technische Fehler häuften sich und kein Spieler war bereit, Verantwortung zu übernehmen. Zuvor hatte Steffen Dunekacke dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt. Der HHB-Linksaußen hatte einen Sahnetag erwischt und traf bei 15 Versuchen 13 Mal. Immer wieder wurde er von seinen Nebenleuten gut in Szene gesetzt und vollendete per Tempogegenstoß oder aus dem Spiel heraus.
Auch über die rechte Seite war Burgwedel gegen Berlin acht Mal erfolgreich. Artjom Antonevitch (4), Thomas Bergmann (3) und Kay Behnke teilten sich hier die Tore aus dem Feld. Behnke traf zudem doppelt vom Siebenmeterpunkt. Auf der Spielmacherposition konnten Florian Freitag und Marius Kastening überzeugen. Sie leiteten das HHB-Spiel und setzten ihre Nebenleute gut in Szene, mit ihren Würfen lagen sie nicht immer richtig. Über die linke Rückraumseite ging der HHB an diesem Tag leider gänzlich leer aus. Hier wurde der verletzte Shooter Nenad Bilbija schmerzlich vermisst. Vom Kreis traf der HHB nur einmal, das war zweifelsohne zu wenig. Auch in der Defensive kamen die Gäste zu oft zum Torwurf, 29 Gegentore waren zu viel. Burgwedels Abwehr konnte sich bei ihrem Torhüterduo Mustafa Wendland und Pascal Kinzel bedanken. Beide hatten starke Szenen und bügelten einige Fehler ihrer Vorderleute mit tollen Paraden aus.
Trotzdem hätte der HHB das Spiel gewinnen können, wenn nicht sogar müssen. Zu souverän war der Auftritt bis zur 55. Minute. Die gut 300 Zuschauer bekamen tolle HHB-Tore und eine mit viel Leidenschaft spielende Heimmannschaft zu sehen. Trainer Wittenberg verzeichnete erneut eine Leistungssteigerung seines Teams und sieht die Burgwedeler auf dem richtigen Weg. Nach dem ersten Punktgewinn soll nun am kommenden Sonnabend der erste Saisonsieg gefeiert werden. Der HHB empfängt am 22. September 2018 um 19 Uhr den MTV Braunschweig. Dann sollte Nenad Bilbija auch wieder mit von der Partie sein.
HHB: Mustafa Wendland, Pascal Kinzel, Yamato Takahashi – Florian Freitag (2), Stefanos Michailidis (1), Christian Hoff, Julius Mücke, Marius Kastening (3), Lennart Koch, Timo Paternoga, Thomas Bergmann (4), Kay Behnke (3/2), Lucas Meurer, Philip Reinsch, Artjom Antonevitch (3) und Steffen Dunekacke (13).