Gedenkstätte Ahlem: Hauke Jagau im Gespräch mit Michael Fürst
Im Anschluss an das Gespräch erwartet das Publikum eine szenische Lesung: "Arzt hätt‘ ich nicht werden dürfen". Harald Schandry und Bernd Surholt von den Hannoverschen Kammerspielen präsentieren Auszüge aus den Verhörprotokollen im Eichmann-Prozess. Es geht um die Rechtfertigungen eines Mannes, der jegliche Verantwortung von sich weist. Adolf Eichmann, ehemaliger SS-Obersturmbannführer und für den millionenfachen Mord an Juden zum Tod durch den Strang verurteilt, ist der Prototyp einer Mentalität, die mit dem Dritten Reich keineswegs ausgestorben ist. Was trieb ihn an? War er ein Überzeugungstäter? Ein skrupelloser Karrierist oder doch nur Rädchen im Getriebe, Opfer einer übermächtigen Befehlskette, wie er vor Gericht weismachen wollte? Die Inszenierung macht historische Zusammenhänge deutlich und stellt zugleich die Frage nach dem Heute. Das ebenso eindringliche wie ungeheuerliche Textmaterial spricht für sich.
Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende in Höhe von 5 Euro für die Staatliche Rittmeister-Witold-Pilecki-Hochschule Oswiecim gebeten. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Geschichten über Geschichte – eine Veranstaltung mit fünf Vorhängen" der Hannoverschen Kammerspiele, Rosebusch Verlassenschaften, des Historischen Museums Hannover und Kultur.Schaffen als Veranstalter der Reihe.