Unternehmen Rosenhagen erhält „Schlauen Fuchs“ der BGHM
Plötzlich stand sie vor ganz neuen Aufgaben: Bianca Rosenhagen aus Burgwedel. Vor sechs Jahren stieg sie in den Metallbaubetrieb ihres Mannes Heiko Rosenhagen ein. Die Firma expandierte und ihr Mann stand enorm unter Stress. "Ich wollte meinen Mann entlasten und habe von dort an das Unternehmen gemeinsam mit ihm geleitet", erzählt sie. Es ist nicht nur ihre Pflicht, sondern eine Herzensangelegenheit, ihren 25 Beschäftigten ein sicheres und gesundes Arbeiten zu ermöglichen. Deshalb setzt Bianca Rosenhagen immer wieder moderne Strukturen im Alltagsgeschäft um. Sie weiß: Veränderungen erfordern Mut. Und konkrete Maßnahmen: Dazu gehören eine sichere und gesunde Führung, eine aktive Beteiligung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine offene und transparente Kommunikation. Für ihr Engagement und die Umsetzung einer Präventionskultur im Unternehmen ganz im Sinne der Kampagne kommmitmensch erhält das Unternehmen Rosenhagen den "Schlauen Fuchs" der BGHM. Bianca Rosenhagen nahm die Auszeichnung von Präventionsexperte Axel Voß auf der Regionaltagung der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) in Magdeburg entgegen.
Spannender Austausch jeden Morgen
"Für viele Unternehmen bedeutet Chefsein immer noch: Aufgaben zuteilen und dann das Ganze hierarchisch überwachen. Mit den Beschäftigten über Probleme oder ihren Alltag zu reden steht bei den meisten Vorgesetzten nicht auf der Tagesordnung. Ganz anders sieht das bei der Rosenhagen Metallbau GmbH aus", sagt Voß. So findet jeden Morgen eine Zusammenkunft aller Beschäftigten zum Austausch statt. "Es ist wichtig für uns zu erfahren, wo unsere Mitarbeiter Probleme sehen, sodass wir miteinander unseren Betrieb verbessern können", sagt Bianca Rosenhagen. Die Idee für diesen Morgenkreis brachte ihr Mann Heiko aus einer Fortbildung bei der BGHM mit. Noch vor Schichtbeginn berichten die Beschäftigten, mit wem sie an diesem Tag auf Montage fahren, wer noch Muskelkater vom Tag zuvor hat und was beim letzten Einsatz schiefgelaufen ist. Wenn jemandem ein Fehler auffällt, macht er ein Foto und bringt es mit in die Runde. "Wir zeigen Fehler, um gemeinsam zu prüfen, was falsch gelaufen ist und warum. Über manche Fehler lachen wir dann auch mal gemeinsam." Es geht dem Ehepaar um eine gesunde Fehlerkultur. Doch auch Fotos von Erfolgen gehören zur morgendlichen Routine. "Der Kreis schafft Vertrauen und hilft dabei, dass alle besser zusammenarbeiten." Rosenhagens Tipp an andere Unternehmer: Die Vorgesetzten sollten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht nur die Möglichkeit geben, sich zu beteiligen, sondern das auch aktiv einfordern. "Ich glaube, wir haben es geschafft – nicht alles, aber schon eine ganze Menge", sagt sie. Sie möchte auch weiterhin Verantwortung übernehmen, hinschauen, an den richtigen Stellschrauben drehen – und ihren Beschäftigten dauerhaft ein sicheres und gesundes Arbeiten ermöglichen.
Ausgezeichnete Betriebe auf der Regionaltagung
Die BGHM zeichnet auf ihren Regionaltagungen regelmäßig Mitgliedsbetriebe aus, die sich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus für die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit engagieren. Des Weiteren dienen die Veranstaltungen dazu, über das gesamte Leistungsspektrum der gesetzlichen Unfallversicherung zu informieren: von der betrieblichen Prävention über die Rehabilitation bis hin zu individuellen Beratungsangeboten.