Vortrag: Die Verfassungswirklichkeit der Weimarer Republik
Das Scheitern der Verfassung zeigte sich in der schwindenden Zustimmung für die demokratischen Parteien und Institutionen und entlud sich in bürgerkriegsartigen Kämpfen und Putschversuchen. Die Historikerin Ursula Büttner geht anhand von charakteristischen Beispielen für Staat, Wirtschaft und Kultur auf die Diskrepanz zwischen Verfassungsideal und Realität ein. Aber auch positive Ansätze und erfolgreiche Schritte zum Aufbau einer gerechteren Staats- und Gesellschaftsordnung beleuchtet ihr Vortrag. In wenigen Jahren wurden in der Weimarer Republik wichtige Grundlagen des modernen Sozialstaats geschaffen. Diese Leistungen fanden Anerkennung – die Akzeptanz der Demokratie nahm nach 1924 wieder zu. Ihr Scheitern war nicht zwangsläufig.
Prof. Dr. Ursula Büttner, Historikerin, war von 1975 bis 2011 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg. Sie war Professorin an der Universität Hamburg und erhielt 1995 den Hamburger "Max-Brauer-Preis".