Christine Karasch übereicht die Auszeichnung an Alfred Runge vom SV Ramlingen/Ehlershausen.Foto: Claus Kirsch
Landeshauptstadt und Region Hannover haben sechs Vereine für umfassende energetische Sanierungen ihrer Vereinsgebäude im Rahmen des Beratungs- und Förderprogramms e.coSport ausgezeichnet. Das Programm ist ein wichtiger Baustein zum Klimaschutz in Stadt und Umland. Gastgeber der zentralen Abschlussveranstaltung war der TSV Ingeln-Oesselse. Neben dem Laatzener Verein wurden auch der Garbsener Sport Club 67 e.V., der Schützenverein Gleidingen von 1928 e.V. (Laatzen), SV Ramelingen- Ehlershausen, der Tennis-Club Grün-Gelb Burgdorf e.V. (beide Burgdorf) und TuS Davenstedt von 1920 e.V. (Hannover) mit Urkunden für ihr Klimaschutz-Engagement geehrt.
"e.coSport ist praktizierter Klimaschutz und sinnvolle Wirtschaftsförderung in einem", sagte Sabine Tegtmeyer-Dette, Hannovers Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin, und führte weiter aus: "Die Sportvereine modernisieren ihre Anlagen mithilfe des Förderprogramms und senken damit den Kohlendioxidausstoß. Aber auch die regionale Wirtschaft profitiert, weil damit verbundene Aufträge überwiegend an Betriebe vor Ort gehen. Letztlich haben somit alle etwas davon."
Christine Karasch, Dezernentin für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover, hob hervor: "Öffentliche und private Gebäude in Deutschland verbuchen für Heizung, Warmwasser und Beleuchtung einen Anteil von 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs. Sie stehen für fast 20 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes. Mit Energieeffizienz-Maßnahmen im Gebäudebereich anzusetzen, ist ein wichtiger Eckpfeiler der Energiewende. Umso mehr freut es mich, dass wir sechs Sportvereine auszeichnen können, die im Rahmen des e.coSport-Programms Energiesparmaßnahmen erfolgreich umgesetzt haben, das Klima schützen und sich zukunftsfähig aufgestellt haben. Damit leisten die Vereine einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer klimaneutralen Region bis spätestens 2050.
Seit dem Jahr 2002 wurden insgesamt 107 Vereine mit Hilfe des e.coSport-Programms umfassend über Möglichkeiten der energetischen Modernisierung beraten und bei der Umsetzung finanziell gefördert. Neben den Projektträgern Stadt und Region engagieren sich finanziell auch der Förderfonds proKlima, der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) sowie der Stadtsportbund und der Regionssportbund.
Sechs Vereine für den Klimaschutz – die Maßnahmen im Überblick:
Tennis-Club Grün-Gelb Burgdorf e.V.
Anfang 2017 hat sich der Verein für e.coSport angemeldet, jetzt sind die Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Im Fokus des Maßnahmenpakets lag die Erneuerung des 16 Jahre alten Heizkessels inklusive Optimierung der Heizungsanlage. Außerdem konnte die undichte Holz-Fenster-Fassade im Clubraum saniert werden. Damit spart der Tennis-Club Grün-Gelb Burgdorf in Zukunft etwa 5.000 Kilowattstunden (kWh) Gas zum Heizen pro Jahr ein. Das entspricht etwa einer Tonne Kolhendioaxid (CO2). Die Energiekosten sinken jährlich um etwa 330 Euro.
Rund 16.500 Euro kosteten die Maßnahmen insgesamt. Davon wurden etwa 5.600 Euro von der Region Hannover über die e.coSport-Förderung und 4.800 Euro vom Regionssportbund gefördert. Die Stadt Burgdorf unterstütze das Projekt mit weiteren 2.400 Euro.
SV Ramlingen/Ehlershausen von 1921 e.V.
Der SV Ramlingen/Ehlershausen von 1921 e.V. hat sich Ende 2018 für das e.coSport-Förderprogramm angemeldet. Der Sanierungsplan für das Vereinsgebäude sah folgende Maßnahmen vor: Dämmung des Daches und Installation einer zentralen Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung. Mit der Umsetzung der Maßnahmen werden insgesamt etwa 6.300 kWh Wärme pro Jahr eingespart oder entsprechend etwa 1,3 Tonnen CO2. Damit sinken die jährlichen Heizkosten um fast 500 Euro.
TSV Ingeln-Oesselse e.V.
Der TSV Ingeln-Oesselse hat sich Anfang 2013 für e.coSport angemeldet, um im Rahmen des Förderprogramms die Heizungsanlage zu sanieren und die gesamte Gebäudehülle zu dämmen. Außerdem wurden die Fenster durch eine Wärmeschutzverglasung ersetzt und eine effizientere Beleuchtung in den Vereinsräumen installiert. Durch die in diesem Jahr abgeschlossenen Maßnahmen sinkt der jährliche Energieverbrauch um 14 Prozent und es werden CO2-Emissionen von etwa drei Tonnen pro Jahr vermieden.
Garbsener Sport Club 67 e.V.
Der Garbsener Sport-Club wurde im September 2017 in das e.coSport-Programm aufgenommen. Im Zuge der Erneuerung der Heizungsanlage konnte ein 28 Jahre alter Gaskessel ausgetauscht und die Warmwasserbereitung zentralisiert werden. Durch den Einbau einer Solarthermieanlage sinkt der Wärmeverbrauch jährlich um etwa 15.400 Kilowattstunden (kWh). So können etwa 930 Euro eingespart und der CO2-Ausstoß um fast vier Tonnen reduziert werden.
In die energetische Sanierung wurden insgesamt 64.000 Euro investiert. Mit rund 5.000 Euro hat sich die Region Hannover über die e.coSport-Förderung beteiligt, mit 10.000 Euro der Regionssportbund. Die Stadt Garbsen unterstützte das Projekt mit etwa 23.000 Euro. Der Eigenanteil des Vereins lag bei rund 26.000 Euro.
TuS Davenstedt e.V.
Bereits 2006 investierte der TuS Davenstedt e.V. mit Unterstützung von e.coSport in eine neue Gas-Brennwertheizung, eine Solarwärmeanlage und umfangreiche Maßnahmen zur Gebäudedämmung. Zehn Jahre später hat sich der Verein erneut zum Programm angemeldet, um die Sanitär- und Lüftungsanlagen energetisch zu sanieren. Zusätzlich wurde die gesamte Innenbeleuchtung auf LED-Technik umgestellt. Damit senkt der TuS Davenstedt seinen Energieverbrauch in Zukunft um weitere 4.300 kWh pro Jahr, was rund 1,3 Tonnen CO2 entspricht, und spart zusätzlich jährlich 650 Euro ein.
Die umfangreiche Modernisierung kostete insgesamt rund 120.000 Euro. Davon wurden etwa 43.000 Euro von der Landeshauptstadt Hannover über die e.coSport-Förderung und 26.000 Euro vom Stadtsportbund getragen. Der Bezirksrat des Stadtbezirks Ahlem-Badenstedt-Davenstedt unterstützte das Projekt mit weiteren 10.000 Euro. Rund 40.000 Euro finanzierte der Verein selbst.
Schützenverein Gleidingen von 1928 e.V.
Anfang 2017 hat sich der Schützenverein Gleidingen von 1928 e.V. für das e.coSport-Förderprogramm angemeldet und nun die grundlegende bauliche Sanierung des Vereinsgebäudes abgeschlossen. Um den Energieverbrauch zu senken und Bauschäden zu vermeiden, wurden die Außenwände und das Dach gedämmt sowie die Lichtkuppeln und Altfenster erneuert. Zusätzlich erfolgte eine Optimierung der Heizwärmeverteilung, die Umrüstung auf energieeffiziente LED-Technik und die Modernisierung der Schießanlagen. So wird der Wärmeverbrauch jährlich um etwa 44.000 kWh sinken und der CO2-Ausstoß um etwa 11,6 Tonnen reduziert. Dadurch spart der Verein etwa 3.000 Euro Energiekosten im Jahr.
Bei allen eingesparten Energiekosten sind zukünftige Energiepreissteigerungen nicht berücksichtigt.
e.coSport – in drei Schritten zur Sanierung
Am Anfang steht für Vereine eine kostenfreie Orientierungsberatung. Im zweiten Schritt wird ein Sanierungsplan aufgestellt, mit Investitionsbedarf, Einsparpotenzialen, Zuschüssen und Finanzierung. Danach folgt die Umsetzungsberatung, mit Fördermittelbeantragung, Qualitätssicherung und weiterer Unterstützung.
Weitere Informationen sind im Internet unter www.hannover.de/e.cosport zu finden.