Regions-FDP sieht „Chancen und Risiken einer Fusion der üstra AG und der regiobus GmbH“
Angesprochen werden darin mögliche Potenziale für mehr Wirtschaftlichkeit durch eine gemeinsame Vorstandsspitze und die damit verbundene zukünftige strategische Ausrichtung der beiden Verkehrsunternehmen. Die FDP-Fraktion hat außerdem das Voranbringen von Zukunftsthemen aufgegriffen. Mehr Investitionen in die gemeinsame Beschaffung einer Busflotte mit Wasserstoff-Antrieben und in die hierfür erforderliche Infrastruktur, der Bau von gemeinsam genutzten Betriebshöfen sowie mögliche Verbesserungen des Nahverkehrsangebotes durch einen verbesserten Linienabgleich sowie den Streckenausbau im Bus- und Stadtbahnbereich werden im Fragenkatalog der FDP-Fraktion thematisiert.
"Die FDP-Fraktion fordert und unterstützt seit Jahren Bestrebungen für den Ausbau der Kooperation der beiden Verkehrsunternehmen üstra AG und regiobus GmbH. Die geplante strategische Neuausrichtung durch eine gemeinsame Unternehmensführung tragen wir voll mit. Durch ein koordiniertes Vorgehen der beiden Verkehrsunternehmen nutzen wir Chancen zur schnelleren Realisierung von zukunftsträchtigen Investitionen. Bei künftigen Busbeschaffungen und dem Aufbau einer gemeinsamen Busflotte sowie durch den gemeinschaftlichen Bau und die Nutzung von Betriebshöfen werden verbesserte Verkehrsangebote bei gleichzeitiger höherer Wirtschaftlichkeit erreicht. Zukunftsthemen wie die Nutzung von Wasserstoff-Antrieben und der Ausbau des ÖPNVs können besser gemeinsam vorangetrieben werden. Die Regionsverwaltung sollte jetzt Fragen zu den rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen einer Fusion der beiden Unternehmen prüfen", fordert die Fraktionsvorsitzende Christiane Hinze.
Im Rahmen der Prüfung von Chancen und Risiken einer perspektivischen Fusion müssten die grundsätzlichen zu erfüllenden Voraussetzungen in Bezug auf die unterschiedlichen Gesellschaftsformen der beiden Verkehrsunternehmen, EU-rechtliche Rahmenbedingungen, finanzielle Risiken und die bestehenden Arbeitnehmerrechte sorgfältig abgewogen werden und Berücksichtigung finden.
"Vor dem Hintergrund, dass die norddeutschen Bundesländer aktuell Überlegungen zum Ausbau ihrer Seehäfen anstellen und planen, mehr Umschlagseinrichtungen vorzuhalten, eröffnen sich große Chancen, den erforderlichen Import von Wasserstoff deutlich ausweiten zu können. Mittelfristig ist der Vorteil dieser Technologie, dass aufgrund der sehr hohen Energiedichte des Speichermediums Wasserstoff sehr hohe Reichweiten erzielt werden können", so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecher, Thomas Siekermann. Dies habe die Beantwortung einer diesbezüglichen Anfrage der FDP-Fraktion vom 12. Juli 2018 an die Regionsverwaltung ergeben.
"Durch die Nutzung regenerativer Antriebsstoffe wie der Wasserstoff-Technologie können wir den lokalen Ausstoß von CO2, von Stickstoffoxiden (NOX), von Feinstaub und etlichen weiteren Luftschadstoffen in der Region Hannover deutlich reduzieren. Um die Nutzung von Wasserstoff-Antrieben wirtschaftlich zu ermöglichen, bedarf es zunächst einer Erweiterung der wirtschaftlichen Bezugsmöglichkeiten. Perspektivisch soll der Bezug von grünem Wasserstoff in den Blick genommen werden", betont der umweltpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Daniel Farnung. Die Region Hannover habe kürzlich ein "Wasserstoff-Programm" aufgelegt, um für die Etablierung dieser Technologie in der Region Hannover die Grundlage zu schaffen.
Die FDP-Fraktion werde sich im Kontext der im Frühjahr 2021 bevorstehenden Neuaufstellung des Nahverkehrsplans der Region Hannover für eine Verstärkung der engen Zusammenarbeit der beiden Verkehrsunternehmen der üstra AG und der regiobus GmbH stark machen. An die Regionsverwaltung hat die FDP-Fraktion in diesem Zusammenhang die Frage gestellt, welche Optionen hierdurch zur Vermeidung von Doppelangeboten, in Bezug auf eine Neuausrichtung des bestehenden Liniennetzes sowie in Hinsicht auf einen Ausbau von neuen ÖPNV-Strecken beziehungsweise -Linien bestehen.
"Die bisherige Zusammenarbeit der Verkehrsunternehmen üstra AG und regiobus GmbH funktioniert gut. Eine noch engere Kooperation führt mittelfristig zu weiteren wirtschaftlichen Synergieeffekten und Einsparpotenzialen. Hierdurch bestehen größere Spielräume, auch in ländlicheren Gebieten der Region Hannover ein angemessenes ÖPNV-Angebot vorhalten zu können", sind sich der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion Gerhard Kier aus Hannover und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Klaus Nagel aus Springe einig.