Freie Wähler in der Region Hannover nehmen die Kommunalwahlen in den Fokus
Mehr als die Hälfte der regionsweiten Mitglieder der Freien Wähler konnte der Landesvorsitzende der Partei, Arnold Hansen, in der Agora des Uetzer Schulzentrums gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Sanja Werner begrüßen. Die Versammlung war in den vergangenen Monaten mehrfach verlegt worden, bis ein entsprechender Versammlungsort gefunden wurde. "Um die Kommunalwahlen in einem guten halben Jahr vorzubereiten, war es dringend erforderlich, einen neuen Vorstand zu wählen", so die Freien Wähler.
Bei den Wahlen setzte sich der 52-jährige Oliver Wempe aus dem gastgebenden Verband mit rund 84 Prozent der Stimmen gegen Andreas Bienstein aus Garbsen durch, der den Regionsverband zuvor mehrere Jahre geführt hatte. Wempe ist gleichzeitig Bürgermeisterkandidat seiner Heimatgemeinde am 12. September und Chef der dortigen Ortsvereinigung seiner Partei.
Arnold Hansen dankte stellvertretend für den gesamten Landesvorstand dem bisherigen Vorsitzenden für dessen Einsatz. Auch in schwierigen Zeiten und als manch stürmische Woge über den Landesverband zog, habe sich Andreas Bienstein immer klar zu der Idee der Freien Wähler bekannt, erklärte er.
Vertreten wird Wempe durch Michael Kleen (Laatzen) und Vally Sattelmaier (Hannover). Als Schatzmeister wurde der bisherige Schriftführer Ibrahim Rezgua (Hannover) gewählt. Ihm folgt in seinem bisherigen Amt Torsten Saenger aus Uetze.
Als Beisitzer ergänzen Hans-Hermann Brockmann, Moritz Krienke (beide Uetze), Rüdiger Nijenhof (Burgdorf), Anastasia Riga und Ronald Rüdiger (beide Hannover) den Kreisvorstand.
Sowohl in seiner Bewerbungsrede als auch in seinem Ausblick auf die kommenden Monate hob der neugewählte Vorsitzende die Kommunalwahlen am 12. September 2021 hervor. Die Freien Wähler haben den Anspruch, in die Regionsversammlung in Fraktionsstärke einzuziehen und rechnen sich auch gleiche Chancen für den Rat der Landeshauptstadt aus. Als Themen nannte Wempe unter anderem eine Wiederauflage der Schulbaukasse, wie sie es zu Zeiten des früheren Landkreises Hannover gegeben hatte, bessere Verknüpfungen von Radwegen zu ÖPNV-Angeboten, insbesondere im ländlichen Raum sowie einen Durchbruch beim Thema Müll: "Wir brauchen keine zwei Systeme aus Sack und Tonnen sondern ein transparentes System mit verursachergerechter Abrechnung."
Auch kritisierte Wempe, der sowohl dem letzten Kreistag als auch der ersten Regionsversammlung angehörte, das Bild, das die Region Hannover in der öffentlichen Wahrnehmung darböte: "Die Bildung der Region Hannover wurde uns als Synergiewunder mit schlankeren und preiswerteren Verwaltungsabläufen gepriesen. Heute wissen wir es besser: es teurer, behäbiger und unübersichtlicher geworden", so der Kommunalpolitiker.
Ziel sei es, in den kommenden zwei Monaten ein prägnantes Programm aufzustellen und in allen Wahlbereichen Kandidatinnen und Kandidaten für die Kommunalwahlen aufzustellen. Hier seien die Freien Wähler bereits auf einem guten Weg. "Wichtig ist mir: ich sehe uns nicht als Alternative. Ich sehe uns als bürgernahes, transparentes Angebot in einem demokratischen Wettbewerb."