On-Demand-Service "sprinti": Unternehmen Via ist Betreiber für den Testlauf
Der Service mit dem Namen "sprinti" soll den Buslinienverkehr sinnvoll ergänzen und dabei schneller, flexibler und komfortabler nutzbar sein als bisherige Ruf- oder Anrufsammeltaxi-Verkehre.
"Mit sprinti schaffen wir ein Mobilitätsangebot im Umland, das für die Menschen attraktiver sein kann als ins eigene Auto zu steigen", erläutert Regionspräsident Hauke Jagau. "Statt starrer Bedienung im Regeltakt wollen wir Fahrtwünsche schneller und vor allem nach Bedarf erfüllen. Eine simple App übernimmt dabei die Bestell- und Bezahlfunktion. Der Bus kommt, wenn er tatsächlich gebraucht wird. Dies ist nicht nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit oder für mehr Service im öffentlichen Nahverkehr: Im ländlichen Raum bedeuten schnelle, verlässliche Verkehrsverbindungen Lebensqualität. Ich freue mich, auf viele neugierige und hoffentlich zufriedene sprinti-Fahrgäste."
"Dieses Projekt ist ein Meilenstein für die Mobilität in den Umlandkommunen und in dieser Form sicherlich einmalig in Deutschland", betont Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz. "Die Verkehrswende kann nur gelingen, wenn wir die Kunden überzeugen. Schnelligkeit, Verfügbarkeit, unkomplizierte Buchung und Bezahlung sowie der Komfort während der Fahrt, sind die Erfolgskomponenten", meint Franz.
Der Betreiber Via
Gemeinsam mit Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern arbeitet Via daran, die Kosten des öffentlichen Nahverkehrs zu senken und neue Mobilitätsoptionen anzubieten, die so komfortabel und zuverlässig sind, dass sie eine echte Alternative zum privaten Pkw darstellen, und die gleichzeitig die Umweltbelastung deutlich reduzieren. Via arbeitet weltweit mit aktuell mehr als 200 Partnern auf fünf Kontinenten, im deutschsprachigen Raum mit rund 20 Partnern, unter anderem den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) oder den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ).
"Mit sprinti startet die Region Hannover ein innovatives Verkehrskonzept, das Flexibilität, Komfort und Inklusion mit einer hohen Verkehrseffizienz verbindet und dadurch den ÖPNV in der Region Hannover noch attraktiver macht”, sagt Valerie von der Tann, Geschäftsführerin von Via in Deutschland. "Wir freuen uns, dass die Region Hannover dafür auf die Technologie und betriebliche Expertise von Via setzt.”
So funktioniert der "sprinti"
Fahrzeuge und Fahrpersonal
Finanzierung und Bewerbung
Auch nach den ersten beiden Jahren strebt die Region eine Förderung des On-Demand-Services an. "Wir bewerben uns aktuell mit dem ’sprinti‘ im Rahmen des Modellprojektes zur Stärkung des ÖPNV", erklärt Franz. Mit bis zu 30 Millionen Euro und einer Quote von bis zu 95 Prozent fördert das Bundesverkehrsministerium innovative Projekte im Nahverkehr. "Das Ziel ist es, dieses On-Demand-System in der sogenannten Tarifzone C des GVH auszurollen. Damit würden wir insgesamt elf Kommunen einbinden", so Franz.
Um das neue Angebot angemessen zu bewerben und vor Ort bekannt zu machen, läuft derzeit eine Ausschreibung für eine Marketingagentur. Die Vergabe ist für Ende März vorgesehen. Die wesentlichen Bausteine der Kommunikation für den "sprinti" sind die Beteiligung der potentiellen Nutzer, die Bekanntmachung vor Ort und die Vermittlung der Nutzungsmodalitäten durch verschiedene Inhalte und Kanäle. Der zeitliche Hauptfokus für die Bewerbung liegt zunächst um den Einführungstermin herum – also im Mai und Juni, soll aber auch danach fortgesetzt werden.
Start in Sehnde, Springe und der Wedemark
"Selbst bei der Ausweitung der On-Demand-Verkehre wird das Busangebot weiterhin die tragende Säule des Verkehrsangebotes dort vor Ort sein, wo es den Bedarf gibt. Mit einem neuen Angebot ergeben sich möglicherweise weitere Arbeitsfelder und flexiblere Einsatzmöglichkeiten in Zukunft", betont ÜSTRA-Vorständin Denise Hain.