Omikron ist auf dem Vormarsch: Das Rote Kreuz in der Region Hannover ist vorbereitet
"Bereits vor Weihnachten haben wir im Rettungsdienst, in der Pflege, den Kindertagesstätten – Bereiche, die der kritischen Infrastruktur zuzuordnen sind – sowie im Bereich der Flüchtlings- und Obdachlosenunterbringung Präventiv-Maßnahmen erarbeitet und eingeleitet. Wir können nicht erst auf Verordnungen warten, wir müssen bereits jetzt vorbereitet sein, um handlungsfähig zu bleiben", so Anton Verschaeren, Vorstandsvorsitzender des Roten Kreuzes in der Region Hannover. Marlis Spieker-Kuhmann, Vorständin des Verbandes, ergänzt: "In einem Krisenstab, der seit Mitte Dezember täglich tagt, wird die Lage im Verband bewertet, um je nach Infektionsgeschehen sofort reagieren zu können."
Die aktuelle Situation beim Roten Kreuz in der Region Hannover kann insgesamt als entspannt bewertet werden. Aktuell gibt es nur einzelne positive Fälle und nur wenige Verdachtsfälle in den Bereichen der kritischen Infrastruktur sowie unter den Mitarbeitenden, die im Bereich der Flüchtlings- und Obdachlosenunterbringung tätig sind. Dies ist vor allem der täglichen Lagebesprechung im Krisenstab zu verdanken und der Erarbeitung und Umsetzung einzelner Präventiv-Maßnahmen.
Eine besondere Stärke des Roten Kreuzes während der Pandemie ist die eigene Struktur: Rund 550 Ehrenamtliche im Katastrophenschutz – Personen mit sanitätsdienstlicher Ausbildung und zum Teil auch mit Ausbildung zum Rettungssanitäter – könnten bei akutem Personalausfall im Rettungswesen unterstützen.
"Wir gehen davon aus, dass es einen Kollaps bei uns nicht geben wird", formuliert Anton Verschaeren, und weiter: "Das Rote Kreuz war von Beginn der Pandemie an maßgeblich am Aufbau der Teststruktur in Hannover und der Region involviert. Aktuell betreiben wir mehrere Teststationen im Auftrag der Region für Antigen Schnelltests und das Drive-In für die PCR-Testung an unserem DRK-Haus in Empelde. Zudem sind wir mit unseren mobilen Testteams schnell bei Verdachtsfällen vor Ort und können auch somit bei einem Verdachtsfall von Mitarbeitenden schnell reagieren und diese testen und ggf. auch wieder dann schnell in den Einsatz bringen", betont der Vorstandsvorsitzende.
Unterstützt und begleitet werden die Maßnahmen durch die Stabstelle für Hygiene und Infektionsschutz, welche den Vorstand und die Geschäftsbereichsleitungen in allen Fragen der Infektionsprävention berät.
Neben der regelmäßigen Testung der Mitarbeitenden und der strengen Einhaltung der allgemeinen Hygienemaßnahmen, wurden für die einzelnen Bereiche folgende Präventivmaßnahmen festgelegt.
- Zeitversetzter Beginn der Schichten im Rettungsdienst
- Zum Teil feste Mitarbeiter-Teams
- Aufenthalt innerhalb der Teams zwischen den Einsätzen in unterschiedlichen Räumlichkeiten (Schaffung von zusätzlichen Aufenthaltsmöglichkeiten außerhalb der Rettungswachen)
- Die Zuordnung von festen Teams auf den Wohnbereichen der stationären Pflegeinrichtung.
- Durch zeitversetzten Schichtbeginn und /-ende, treffen Mitarbeitende in der stationären Pflege und ambulanten Pflege nicht aufeinander.
- Als oberste Priorität: Aufrechterhaltung der stationären Pflege
- Bei steigendem Personalausfall: Stufenweise Schließung der Tagespflegen und Einsatz der Mitarbeitenden gemäß ihrer Qualifikation in der ambulanten und stationären Pflege
- In der ambulanten Pflege: Priorisierung der Patientinnen und Patienten nach Versorgung
- Die Betreuung findet in festen Gruppen statt, offene und gruppenübergreifende Angebote werden bis auf Weiteres nicht angeboten. Zudem werden Mitarbeitende in den Einrichtungen den festen Gruppen zugeordnet.
- Mitarbeitende, die während des Regelbetriebes in der Einrichtung tätig sind, tragen verpflichtend mindestens eine medizinische Maske oder alternativ eine FFP2-Maske.
- Zudem werden durch Maßnahmen (z.B. Boden-/Wandmarkierungen, Gebot des Rechtsverkehrs in Fluren und Gängen) Kreuzungswege unterschiedlicher Gruppen nach Möglichkeit vermieden oder reduziert.
- Das Betreten der Einrichtung durch Dritte ist nur mit Ausnahme möglich – hier gilt das Tragen einer FFP2 Maske und nachweislich die 3-G-Regel als verpflichtend.
Zudem wurden auch neben den Standards in den wichtigen Bereichen der Verwaltung – wie IT, Finanzbuchhaltung, Personalabteilung – Maßnahmen eingeführt um arbeitsfähig zu bleiben. Die IT wurde zum Beispiel in feste Teams eingeteilt.