Ein Abschluss mit Blick in die Zukunft (von links): Florian Fischbock, Direktor der KRH Akademie, Dr. Oliver Brandt, Teamleitung Beschäftigungsförderung der Region Hannover, und Michael Born, KRH Geschäftsführer Personal. Foto: KRH
Arztvisiten am Krankenbett digital dokumentieren, Vitalzeichen per Knopfdruck in die digitale Patientenakte übertragen, mit Apps über Dienst-Smartphones kommunizieren: Die Kliniken des KRH sind in weiten Teilen digital und auf dem neusten Level. Damit stehen zukünftige Pflegefachkräfte, Hebammen, Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Operations- und Anästhesietechnische Assistenzen vor ganz neuen Herausforderungen, auf die sie während ihrer Ausbildung vorbereitet werden müssen.
Die Weichen für vermittelte digitale und mediale Kompetenzen stellte die KRH Akademie mit Förderung der Region Hannover im Jahr 2020 mit dem Projekt "Digitales virtuelles Klassenzimmer" und geht diesen Weg mit einer entstehenden Kliniklandschaft kontinuierlich weiter. "Die Digitalisierung ist längst in den Krankenhäusern angekommen", sagt Regionspräsident Steffen Krach, gleichzeitig KRH-Aufsichtsratsvorsitzender. "Aber auch in der Ausbildung müssen wir auf digitale Formate setzen. Lernvideos und Podcasts ermöglichen es den Auszubildenden, sich im eigenen Tempo neues Wissen anzueignen."
Vorbereitet auf digitalen Unterricht
Eine Medienpädagogin und ein IT Projektleiter, beide im Rahmen des Projektes "Digitales virtuelles Klassenzimmer" in die KRH Akademie eingebunden, schufen Anfang 2020 die Lernplattform OnlineCampus. Schnell erwies sich diese als existenziell – Unterricht musste aufgrund der Corona Pandemie online erfolgen. Auszubildende und Lehrkräfte fanden unter Anleitung und mit viel Eigeninitiative einen Weg ihren Unterricht online fortzusetzen. "Ich kann nur unterstreichen und würdigen, wie die Auszubildenden und Lehrkräfte der KRH Akademie sich in kurzer Zeit sich so viel Wissen und Fähigkeiten angeeignet haben, um fundierten Unterricht im OnlineCampus zu gestalten. Ein großes Lob an die Kolleginnen und Kollegen und ein Dankeschön an die Region Hannover für die Unterstützung", sagt KRH Geschäftsführer Personal Michael Born. Im letzten Jahr wurden die ersten Klassen zusätzlich mit Dienst-Tablets ausgerüstet, damit für jeden ein barrierefreier Zugang zu den online Angeboten offen ist.
Weitere Schritte der Digitalisierung
Nicht nur die Ausbildung profitierte. Die KRH Akademie organisiert auch das gesamte Spektrum von Pflicht-, Fort- und Weiterbildungen für alle Mitarbeitenden des KRH und sogar für externe Teilnehmende. "Mit dem Projekt Digitales virtuelles Klassenzimmer haben wir unsere gesamten Bestrebungen gebündelt und den Schritt zur digitalen Schule und modernem Fortbildungszentrum geschafft", erklärt Florian Fischbock, Direktor der KRH Akademie. "Diesen Weg gehen wir mit der Kliniklandschaft nun weiter." Die in der KRH Akademie entstehende Kliniklandschaft umfasst ein vollausgerüstetes Patientenzimmer, einen Aufwachraum und einen OP. Hier können Handgriffe im geschützten Raum unter Aufsicht der Lehrkräfte geübt werden. "Wir planen die Kliniklandschaft mit auf Schmerz und andere Impulse reagierende Übungspuppen auszustatten und die Lernsituation mit Kameras in die Klassenräume zu übertragen. So können Übungssituationen detailliert ausgewertet werden", sagt Direktor Fischbock.
Der Ausschuss für Soziales, Wohnungswesen, Gesundheit und Teilhabe der Region Hannover hat in der vorigen Woche empfohlen, die Pläne der KRH Akademie mit einem weiteren Zuschuss in Höhe von knapp 190.000 Euro zu unterstützen, um den Aufschwung im Bereich der Digitalisierung im Anschluss an das Projekt "Digitales Virtuelles Klassenzimmer" fortzuführen und flexibles und modernes Arbeiten und Lernen zu ermöglichen. Die Entscheidung trifft die Regionsversammlung in ihrer Sitzung am 22. Februar.