Gedenkstätte Ahlem: Hybrid-Vortrag am 24. Februar

Eckart Conze.Foto: Rolf K. Wegst

18. Januar 1871: Im Spiegelsaal von Schloss Versailles bei Paris wird König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser gekrönt, das Deutsche Reich feiert seine Geburtsstunde – eine Kriegsgeburt. Wie wirkte sich die Reichsgründung auf die weitere Geschichte aus? War das Kaiserreich mehr als ein autoritärer Nationalstaat? Hat es einen Platz in der deutschen Demokratiegeschichte? Diesen Fragen geht der Historiker Prof. Dr. Eckart Conze am Donnerstag, 24. Februar 2022, 19 Uhr, auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem in einem wissenschaftlichen Vortrag nach. Die Veranstaltung findet im Haus der Region Hannover, Hildesheimer Straße 20, Raum 173, unter 2G+ statt. Teilnehmen können maximal 15 Personen. Interessierte melden sich vorab per Mail (gedenkstaette@region-hannover.de) oder telefonisch (0511) 616-23745 an. Der Vortrag ist außerdem auf dem YouTube-Kanal der Gedenkstätte Ahlem unter https://www.youtube.com/watch?v=lILbXBY2sVY abrufbar

Nach 1918 lag der Schatten des Kaiserreichs über der Weimarer Republik und belastete die junge Demokratie. Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem Reich von 1871 und dem "Dritten Reich"? Gab es einen deutschen Sonderweg in die Moderne, der über das Kaiserreich zur Machtübernahme der Nationalsozialisten sowie zum Holocaust führte? Und wie erinnern wir uns heute an das Kaiserreich? Steht der 1990 entstandene deutsche Nationalstaat in seiner Tradition? Ist uns das vergangene Reich wieder näher gerückt? Der Vortrag von Prof. Dr. Eckart Conze verbindet Geschichte und Gegenwart.

Prof. Dr. Eckart Conze ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Marburg. Seine jüngsten Bücher sind Die große Illusion. Versailles 1919 und die Neuordnung der Welt (2018), Geschichte der Sicherheit. Entwicklung – Themen – Perspektiven (2018) sowie Schatten des Kaiserreichs. Die Reichsgründung 1871 und ihr schwieriges Erbe (2020).