Krach und Genewein fordern bessere Bezahlung von RSV-Behandlung
"Wir müssen derzeit damit rechnen, dass sich die Lage zuspitzt – daher ist es nötig, dass wir jetzt handeln, damit alle Kinder medizinisch versorgt werden können", sagt Dr. Agnes Genewein, Vorständin des Kinder- und Jugendkrankenhauses "Auf der Bult". Regionspräsident Steffen Krach sieht hier Land und Bund in der Pflicht: "Die Unterfinanzierung der Kliniken führt inzwischen zu massiven Problemen. Die Krankenhäuser können bei einem so starken Infektionsgeschehen, wie wir es jetzt erleben, ihrem Auftrag nicht mehr in dem Umfang gerecht werden, wie wir uns das wünschen. Bund und Land müssen die Krankenhausfinanzierung grundsätzlich ändern, damit auch Vorsorge finanziert wird und nicht mehr nur die Behandlung." In einem Brief an Bundesgesundheitsministern Dr. Karl Lauterbach machen Krach und Dr. Genewein jetzt auf die Not der Kinderkliniken aufmerksam und fordern kurzfristige Hilfe.
Konkret fordern Dr. Genewein und Krach, dass die Einstufung der RSV-Behandlung – aktuell 0,5 Casemix-Punkte – erhöht wird und zudem eine Freihaltepauschale, analog zur Corona-Regelung – gezahlt wird. Derzeit werden allein im Kinder- und Jugendkrankenhaus "Auf der Bult" täglich 20 bis 25 Kinder mit schweren Atemwegsstörungen aufgenommen. Für diesen Bedarf müssen Kapazitäten geschaffen oder freigehalten werden. Die schlechtere Bezahlung von RSV-Erkrankungen im Vergleich zu elektiven Eingriffen, die nun abgesagt werden, führt überdies zu geringeren Einnahmen. "Ein medizinisches Handeln bedroht die wirtschaftliche Existenz der Kinderkliniken", fasst Krach zusammen. Da die Situation in anderen Bundesländern ähnlich sei, müssten Bund und Länder schnell handeln.