Regions-CDU zur Vorstellung der Medizinstrategie 2030: „Viele Fragen sind noch offen“
"Vor dem Hintergrund der fehlenden Datenbasis können keine Standortentscheidungen getroffen werden. Wir fordern Zahlen, aus denen die Entwicklung der Standorte in den letzten sechs Jahren hervorgehen. Nur so können sinnvolle und zukunftsfähige Strategien entwickelt werden. Dabei sind uns die Trends Ambulantisierung und Spezialisierung hinlänglich bekannt. In diesem Kontext ist für uns noch unklar, wie die angedeuteten Privatisierungen an den Krankenhausstandorten Laatzen und Lehrte umgesetzt werden sollen. Es bleibt zu hoffen, dass die Modelle des ‚Gesundheitscampus‘ an den beiden Standorten nicht ähnliche Nebelkerzen sind, wie die ehemalige Notfallambulanz in Springe, die den Verlust des Krankenhauses Springe verschleiern sollte. Unklar ist auch, wie sich die neu erdachte Versorgungsstruktur künftig auf die Rettungsdienste auswirken wird. Diese darf nicht zu Lasten einer unnötigen Verlängerung des Rettungsweges gehen. Hier müsste dringend der Rettungsbedarfsplan der Region Hannover aktualisiert werden", greift Schlossarek die Inhalte der Strategie auf.
"Im Unklaren bleibt bei der vorgestellten Strategie auch, wie der Umbau finanziert werden soll und noch viel spannender, was er kosten wird. Mittlerweile kursiert im Regionshaus das Gerücht, dass die Gesamtstrategie Kosten in Höhe von 500 Millionen Euro verursacht. Die Klinikum Region Hannover GmbH ist jetzt schon hoch defizitär, und das Defizit wird sich in den nächsten Jahren vergrößern. Dass das Schließen einzelner Standorte nicht zur gewünschten Entlastung führt, wurde bei der Aufgabe des Klinikums in Springe eindrucksvoll bewiesen", fasst Schlossarek zusammen.