Kulturförderung: Zahl der Anträge auf konstant hohem Niveau
"Mit unserer Förderung ermöglichen wir ein vielfältiges und facettenreiches kulturelles Leben in der Region Hannover", sagt Regionspräsident Steffen Krach mit Blick auf die Fördertöpfe, aus denen die Region kulturelle Vorhaben, Projekte und Institutionen in ihrer Arbeit unterstützt. Im aktuellen Förderzeitraum 2020 bis 2023 fließen insgesamt über acht Millionen Euro aus Regions- und Landesmitteln. Mit dem Jahr 2023 laufen viele Fördertöpfe aus. "Mir ist es wichtig, dass wir auch für die Zukunft ein klares Votum für die Kultur treffen, damit die Kulturschaffenden in den kommenden Jahren Planungssicherheit haben und die Menschen in der Region Hannover ein buntes und abwechslungsreiches Kulturangebot", betont Steffen Krach.
Die Zahl der Förderanträge ist mit der Zeit immer weiter gestiegen und inzwischen auf einem konstant hohen Niveau. "Bei uns gehen etwa 300 bis 350 Anträge pro Jahr ein", berichtet Stefani Schulz, Leiterin des Teams Kultur der Region. Damit ist es aber nicht getan: Das Team berät die Kulturschaffenden in allen Fragen rund um das Förderrecht – egal ob es um die Förderung aus regionseigenen Mitteln oder Mitteln des Landes Niedersachsen geht. "Dabei handeln wir, wo immer es möglich ist, im Sinne der Antragstellenden und helfen, wo wir können", so Stefani Schulz.
Darüber hinaus bearbeitet das Team Kultur auch Anträge auf Förderung durch Landesmittel, die dank der Corona-Sonderprogramme stark gestiegen sind: Etwa 1,85 Millionen Euro sind in den letzten drei Jahren aus dem Programm "Niedersachsen dreht auf!" in die Kultur geflossen. Mit 150.000 Euro hat die Region Hannover 2020 eigene Sondermittel für die Durchführung von Veranstaltungen bereitgestellt. Die regulären Fördermittel des Landes belaufen sich im Zeitraum 2020 bis 2023 auf eine Summe von rund 1,6 Millionen Euro.
Die regionseigenen Mittel in Höhe von insgesamt etwa vier Millionen Euro im Zeitraum 2020 bis 2023 verteilen sich mit jährlich rund einer Million Euro auf zehn verschiedene Förderbereiche: die Projektförderung (75.000 Euro), die Kulturelle Bildung (100.000 Euro), die Institutionelle Förderung (250.000 Euro), Theaterpädagogik (150.000 Euro), Spielplanförderung (100.000 Euro), Chorförderung (50.000 Euro), das Tandem für Bildende Kunst (50.000 Euro), Junges Schauspiel Hannover (100.000 Euro), das Theater für Niedersachsen (100.000 Euro) und in diesem Jahr auch das Haus der Religionen (70.000 Euro).
Aus diesen Mitteln profitieren Einrichtungen wie das Fußballmuseum Springe, das mit Ausstellungen und Street-Art-Projekten überzeugt hat, an Digitalisierung und Barrierefreiheit arbeitet und sich regelmäßig für den Austausch zwischen Hannover und Auschwitz engagiert. Eine noch relativ junge Institution ist die Kulturfabrik Krawatte in Barsinghausen, die ein ehemaliges Industriegebäude energetisch saniert hat und im Verbund drei beteiligter Vereine ein vielfältiges Veranstaltungsangebot auf die Beine stellt. Ebenfalls neu ist das "Tandem für Bildende Kunst", das 2021 im ersten Durchlauf in fünf Kommunen unterwegs war: Hier arbeiten Kunstschaffende und Kulturvereine gemeinsam mit dem Publikum an einem Projekt.
Die Krise der letzten Jahre hat viele Kulturschaffende zu neuer Kreativität animiert: "Not macht erfinderisch: Das zeigt sich auch in den Anträgen, die bei uns eingehen", berichtet Uta Foremny, zuständig für die Kulturförderung der Region. Die Sonderförderprogramme haben neue Zielgruppen erreicht, die jetzt auch auf die regulären Förderbereiche aufmerksam geworden sind. "Die Kulturschaffenden sind im Austausch zusammengewachsen", bestätigt Uta Foremny. In letzter Zeit tun sich zum Beispiel immer mehr Akteur*innen zusammen, um gemeinsam Vorhaben umzusetzen. "Dann beraten wir mitunter auch dahin, was man bei einer Vereinsgründung berücksichtigen muss."
Neue Einrichtungen entstehen, die Kulturszene verjüngt sich und wird digitaler. Dem trägt das Team Kultur zum Beispiel dadurch Rechnung, dass es mit den Förderbereichen Spielplanförderung und Kulturelle Bildung online gegangen ist, um auch die digitale Antragstellung zu ermöglichen. "Die Kulturlandschaft entwickelt sich dynamisch weiter -diese Prozesse möchten wir auch in den nächsten Jahren begleiten und unterstützen", so Stefani Schulz.