Serengeti-Park Hodenhagen antwortet mit Stellungnahme auf Regions-Pressemitteilung

Bezugnehmend auf die Mitteilung der Region Hannover ‚Landschaftsschutzgebiet Ellernbruch – Keine Genehmigung für Airbus-Transport durch Schutzgebiet‘ vom 5. Mai 2023 und die daraus entstandenen Medienberichterstattungen erklärt die Serengeti-Park Hodenhagen GmbH, vertreten durch Dr. Fabrizio Sepe, wie folgt:

"Die ablehnende Entscheidung der UNB betrifft ausschließlich den ca. 1,8 km langen Streckenabschnitt durch das Landschaftsschutzgebiet Ellernbruch und einen Baumrückschnitt dort in der Brut- und Setzzeit.

Ein Rückschnitt während der Brut- und Setzzeit ist nicht beabsichtigt und war auch nicht Gegenstand des Genehmigungsverfahrens bei der UNB! Der Serengeti-Park sieht als zoologischer Garten im Kern seines Wesens den Natur- und Tierschutz als zentrale Aufgabe.

Auf dem 1,8 km langen Streckenabschnitt Ellernbruch müssen nach derzeitigem Kenntnistand acht landschaftsschutzgebietsrelevante Bäume außerhalb des Waldes beschnitten werden. Es handelt sich der Art nach um allgemein übliche Pflegeschnitte, wie sie an allen Straßenbäumen im gesamten Bundesgebiet und auch im Landschaftsschutzgebiet Ellernbruch regelmäßig durchgeführt werden müssen, lediglich – aufgrund der Dimensionen des Transportes – in einer größeren Höhe. Es ist nicht zu erwarten, dass durch diese Maßnahmen auch nur ein einziger Baum nachhaltig geschädigt oder nennenswert in seiner Vitalität beeinträchtigt wird.

Selbstverständlich ist der Serengeti-Park bereit, für alle Baumbeschnitte, auch wenn sie keine nachhaltigen Schäden entstehen lassen, dennoch ein umfassendes Renaturierungsprojekt voranzutreiben und umfassende Neupflanzungen in regionalem Umfeld zu finanzieren.

Gleichwohl ist der Serengeti-Park bereit, prüfen zu lassen, ob die Schnittmaßnahmen an den acht Bäumen durch den Einsatz einer neuen, mittlerweile wissenschaftlich erprobten Methode, dem sog. Reverse Rigging, bei der die betroffenen Äste kontrolliert hochgezogen werden, gänzlich vermieden oder jedenfalls reduziert werden können.

Der Serengeti-Park geht daher weiterhin davon aus, dass der Transport mit den Bestimmungen der Landschaftsschutzgebietsverordnung Ellernbruch vereinbar ist und steht diesbezüglich weiterhin in Kontakt mit der Region Hannover.  Der Transport von Langenhagen nach Hodenhagen ist nur über die nördlich des Flughafens liegenden Strecken möglich.

Im Zusammenhang mit der Beurteilung des Projektes spielt auch eine Rolle, dass der Serengeti-Park sowohl für den Tourismus in der Heide von herausragender Bedeutung ist als auch mit seinen ca. 80 Tierarten aus aller Welt, von denen viele vom Aussterben bedroht sind, für einen weltweiten Arten- und Naturschutz einsteht. Der Serengeti-Park beschäftigt ca. 650 Mitarbeiter*innen und begrüßt jährlich rund 800.000 Besucher*innen. Mit seinen Einnahmen finanziert er unter anderem seine Artenschutz- und Zuchtprogramme sowie seine zahlreichen Angebote für Schulklassen und Jugendgruppen und ein umfassendes Forschungsprogramm.

Der ehemalige Luftwaffen-Airbus A310 10+23 ‚Kurt Schumacher‘ war als Truppentransporter an den Brennpunkten der Welt im Einsatz Zuletzt wurde er in Kabul für die Evakuierung schutzbedürftiger Menschen aus Afghanistan eingesetzt. Er bietet in diesem Zusammenhang eine besondere Gelegenheit, die Vision und Mission des Serengeti-Parks mit einem neuen, geschichtsträchtigen Leuchtturmprojekt zu verbinden und auf die globale Verantwortung aller Menschen für die Tier- und Pflanzenwelt aufmerksam zu machen.

Der Transport des Airbusses durch das Landschaftsschutzgebiet Ellernbruch ist daher nach Ansicht des Serengeti-Parks auch aus Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses erforderlich.

Der Serengeti-Park ist daher weiterhin mit der Region Hannover im Austausch für einen Transport außerhalb der Brut- und Setzzeit.

Bezüglich der Aussage des Umweltdezernenten Jens Palandt ‚Wir bedauern sehr, dass der Antragsteller nicht vor einem Erwerb des Flugzeuges geklärt hat, ob überhaupt ein Transport durch die zum Teil engen, baumbestandenen Straßen und Ortschaften in der Wedemark und auch im benachbarten Heidekreis rechtlich möglich ist.‘ verbittet sich der Serengeti-Park die hier unterstellte Unprofessionalität des Vorgehens.

Selbstverständlich hat der Park vor Abgabe eines Gebotes für den Airbus ein renommiertes Transportunternehmen, das jährlich national und international etliche Groß- und Schwertransporte auch in dieser Größenordnung durchführt, mit einer Streckenprüfung beauftragt.

Erst nachdem dem Serengeti-Park in einer Machbarkeitsstudie von dem Logistikunternehmen versichert wurde, dass ein Transport ohne nachhaltige Schädigungen an der Natur möglich ist, hat der Park den Erwerb des Airbusses vorangetrieben. Aus der damals vorlegten Studie ging an keiner Stelle hervor, dass Landschaftsschutzgebiete grundsätzlich und in dem aktuell diskutierten Ausmaß betroffen sind.  Der Park behält sich vor, rechtliche Schritte gegen dieses Logistikunternehmen zu prüfen, um einen Ersatz für die der Serengeti-Park Hodenhagen entstandenen finanziellen und öffentlichkeitsrelevanten Schäden, zu erwirken."