Niedersachsens Musikverbände fordern mehr Geld für eine auskömmliche musikalische Kultur

Ohne eine Erhöhung der Ausgaben für die musikalische Kultur drohe Niedersachsen "kulturell auszubluten", so der Landesmusikrat.

Die 51 Mitgliedsverbände des Landesmusikrats Niedersachsen haben einstimmig eine Resolution verabschiedet, in der sie die Landesregierung auffordern, die Kulturausgaben so anzuheben, dass die Musikkultur in Niedersachsen zumindest auskömmlich finanziert ist.

Hintergrund für die sogenannte "Lister Resolution" sind die Zahlen aus dem Kulturfinanzbericht 2022. Daraus geht erschreckend deutlich hervor, dass Niedersachsen bei den Kulturausgaben im Landesvergleich den vorletzten Platz belegt. Der Bericht belegt dabei, dass diese Ausgaben auf den Spitzenplätzen fast dreifach so hoch sind und das Land seine Kulturausgaben um fast 60 Prozent erhöhen muss, um zumindest den Bundesdurchschnitt zu erreichen. Derzeit gibt das Land Niedersachsen pro Kopf 85 Euro aus; um den Mittelwert zu erreichen sei eine Erhöhung auf mindestens 135 Euro notwendig.

Der Mangel an auskömmlicher Förderung zeigt sich bereits an vielen Stellen, zum Beispiel beim Landesanteil der Förderung von Musikschulen, bei zu geringen Gagen für Profimusiker, egal ob in der Lehre oder auf der Bühne, bei Veranstaltern oder auch bei der Suche nach Chor- und Orchesterleitern in der Amateurmusik.

Bei den geringen Ausgaben für die musikalische Kultur und ständig steigenden Kosten laufe Niedersachsen Gefahr, nicht nur musikalisches Potential zu verlieren, sondern regelrecht "kulturell auszubluten".

Ferner fordern die Verbände in der "Lister Resolution" Planungssicherheit für die Zukunft des Landesmusikrats und der Landesmusikakademie zu schaffen. Hier seien vertragliche Rahmenbedingungen und Finanzierungsfragen seit Jahren ungeklärt, die andauernde Unterfinanzierung beider Einrichtungen nehme immer bedrohlichere Ausmaße an.

Eine dritte Forderung der Resolution ist die Stärkung des Ehrenamts in Niedersachsen.

Der Landesmusikrat Niedersachsen repräsentiert mit 51 Landesverbänden, Landesgruppen und Institutionen über eine halbe Million Bürger, die sich professionell oder als Amateuren mit Musik befassen. Er ist der zweitgrößte Verband in Niedersachsen.