Flecken beseitigen – aggressive Chemikalien vermeiden
In der Werbung ist es oft zu sehen: Zuvor noch komplett verschmutzte und mit Flecken aller Art übersäte Kleidungsstücke, Tischdecken oder andere Textilien kommen strahlend rein aus der Waschmaschine und wirken plötzlich wieder wie neu. Das ist einerseits für viele Menschen genau das gewünschte Ergebnis einer Maschinenwäsche, andererseits aber oft nur durch Einsatz relativ aggressiver Chemikalien möglich. Wer die Umwelt und zugleich auch seinen Geldbeutel schonen möchte, sollte vor dem Griff zur chemischen Lösung prüfen, ob sich nicht mit schonenderen Mitteln ein vergleichbar gutes Ergebnis erreichen lässt. Gerade beim Entfernen von Flecken haben sich einige Hausmittel schon seit vielen Jahrzehnten bewährt.
Vor dem Waschen trocknen und ausbürsten
Neben der Umwelt profitiert gegebenenfalls auch die eigene Gesundheit vom Verzicht auf Waschmittel mit aggressiven Komponenten. Denn einige in verschiedenen Waschmitteln enthaltene Substanzen können bei entsprechender Veranlagung zu Reizungen und allergischen Reaktionen der Haut führen. In einigen Fällen, zum Beispiel bei verkleckerten Essensresten wie zum Beispiel Babybrei, sollten die verschmutzten Textilien zunächst einmal gut getrocknet werden. Es mag auf den ersten Blick vielleicht paradox wirken, Textilien vor dem Waschen zu trocknen, aber bestimmte Flecken lassen sich im trockenen Zustand relativ gut ausbürsten. Auch bei Schmutz- und Schlammflecken ist es sinnvoll, sie erst trocknen zu lassen und dann so gut wie möglich auszubürsten, bevor die verunreinigten Kleidungsstücke gewaschen werden. Je mehr von den vorhandenen Verschmutzungen sich auf diese Weise entfernen oder zumindest vermindern lassen, desto weniger Waschmittel wird bei der anschließenden Wäsche benötigt.
Manchmal muss es schnell gehen
In einigen Fällen gilt allerdings genau die umgekehrte Regel, und die entstandenen Flecken sollten möglichst gar nicht erst eintrocknen können. Das gilt vor allem für Obstflecken. Zahlreiche Pflanzen und Früchte enthalten natürliche Farbstoffe, die zum Teil sehr intensiv färben können. Diese sollten möglichst wenig Gelegenheit haben, sich mit den Fasern der Textilien zu verbinden. Deshalb ist es ideal, die betreffenden Kleidungsstücke, Tischtücher oder Stoffservietten in reichlich kaltes Wasser zu legen, bevor die Flecken eintrocknen können. So wird der pflanzliche Farbstoff maximal verdünnt und teilweise auch wieder aus dem Stoff herausgelöst. Auch die Zugabe von etwas Zitronensaft und die Verwendung von Gallseife haben sich bewährt. Ein besonderer Fall sind Rotweinflecken, die sich oft als besonders hartnäckig erweisen. Hier gilt im Prinzip dasselbe wie bei Obstflecken, wobei sich auch das Bestreuen des Flecks mit Salz zum Aufsaugen von Wein und Farbstoffen bewährt hat. Danach sollte die betreffende Stelle jedoch ebenfalls nicht erst trocknen, sondern umgehend ausgewaschen werden.
Strahlendes Weiß ohne Chemie
Generell sollten alle Methoden zur Entfernung von Flecken zunächst vorsichtig an unauffälligen Stellen getestet werden, damit es nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt. Denn jedes textile Material reagiert anders auf verschiedene mechanische oder chemische Beanspruchungen. Das gilt auch für das Bleichen im Sonnenlicht, das vor allem für weiße Wäsche eine ebenso umweltfreundliche wie effektive Methode darstellt. Vor allem Gardinen, Bettwäsche oder Tischdecken, aber auch weiße T-Shirts oder Unterwäsche können beispielsweise auf einer sauberen Rasenfläche für einige Stunden ausgelegt werden, sodass die Sonne sie bescheint. Danach wirkt ihr Weiß meist deutlich reiner und intensiver als vorher. Für dunklere Textilien, insbesondere in Farben wie Blau, Schwarz oder Anthrazit, ist dies jedoch nicht zu empfehlen, weil sie dabei unbeabsichtigt ausbleichen können. Raumtextilien wie Gardinen oder Vorhänge behalten ihre frische Farbwirkung zudem umso länger, je weniger in den betreffenden Räumen geraucht wird. Mit dem Rauchen aufzuhören, lohnt sich also nicht nur mit Rücksicht auf die eigene Gesundheit, sondern trägt auch dazu bei, den Bedarf an Bleichmitteln zu reduzieren.