Vaporizer – lohnt sich der Umstieg?
Vaporizer sprechen vor allem Raucher an. Dies belegt eine Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung, nach der 90 Prozent aller Vaper ehemalige oder aktive Raucher sind. Viele von ihnen suchen nach einem attraktiven Ersatzprodukt für die Rauchentwöhnung. Diese Attraktivität kann der Vaporizer durchaus darstellen, und wir werden in diesem Ratgeber ausführlich auf die Vorteile eingehen, die der Verdampfer im Vergleich mit herkömmlichen Zigaretten bietet. Eine andere Frage wird der gesundheitliche Aspekt sein, denn der hauptsächliche Antrieb, mit dem Rauchen aufzuhören, bleiben gesundheitliche Motive.
Was spricht für den Vaporizer?
Die Vorteile des Vaporizers gegenüber herkömmlichen Zigaretten sind vielfältig und wiegen schwer. Interessierte können hier eine Alternative zum Rauchen finden.
Geschmackliche Vielfalt
Vaporizer bieten Dampfern eine geschmackliche Vielfalt, die Raucher bei ihrer Zigarette vermissen. Ein Aromaverbot existiert für Hersteller von Vape-Produkten nicht, sodass Kunden in puncto Varietät aus dem Vollen schöpfen können. Die Liste an möglichen Geschmacksrichtungen wirkt speziell auf Neulinge eindrucksvoll. Das Spektrum setzt sich aus verschiedenen fruchtigen, süßen, herben, milden und würzigen Aromen zusammen.
Dabei finden sich allerlei exotische Angebote wie Zuckerwatte, Honig und Sirup-Waffel. Doch damit nicht genug: Die geschmackliche Vielfalt setzt sich in der Wahl der Füllungen fort. Neben Liquids, die Konsumenten von E-Zigaretten gewohnt sind, können Vaper es mit Wachsen, ätherischen Ölen und Kräutern versuchen – einschließlich verschiedener Heilkräuter.
Höhere Bioverfügbarkeit
Viele Vaper schätzen den reinen und unverfälschten Geschmack beim Inhalieren, der durch die Vermeidung von Verbrennungsprozessen genossen werden kann. Die Inhaltsstoffe werden beim Verbrenner nämlich nicht verbrannt, sondern lediglich unterhalb der Verbrennungsschwelle erhitzt. Dadurch können Dampfer mit geringeren Mengen eine größere Wirkung erzielen und sparen im Endeffekt Geld.
Die bei rund 90 Prozent liegende Bioverfügbarkeit lässt sich ebenso für andere Zwecke wie zum Konsum von Cannabinoiden ausnutzen. Die 90 Prozent wirken besonders im Vergleich mit einem Joint (20 Prozent) und einer Wasserpfeife (25 Prozent) spektakulär.
Weitere Vorteile
Milder ist auch der Dampf, der die Umgebung weniger stark belästigt und die negativen Auswirkungen auf das passive Einatmen Unbeteiligter in Grenzen hält. Der Dampf beim Vapen haftet kaum an den Wänden, an der Kleidung und an den Zähnen, sondern verflüchtigt sich rasch. Draußen sind Vaper nicht mehr abhängig vom Wetter und können bei Wind und Regen dampfen. Beim Inhalieren entstehen keine Rückstände, sodass sich Vaper nicht mehr um die Entsorgung von Kippen und Asche sorgen müssen. Anders als bei der Zigarette können beim Vaporizer ebenfalls Lösungen ohne Nikotin konsumiert werden.
Vaporizer und die Gretchenfrage zur Gesundheit
Positiv ist beim Vaporizer zunächst, dass die Krebsgefahr weitgehend eliminiert ist. In einer viel beachteten Studie der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England wurde im Vergleich mit herkömmlichen Zigaretten eine um 99,5 Prozent gesenkte Krebsgefahr festgestellt. Beim allgemeinen Gesundheitsrisiko gingen die Forscher in derselben Untersuchung immerhin noch um eine Reduzierung um den Faktor 20 aus (95 Prozent).
Möglicherweise sind die Ergebnisse aus dem Vereinigten Königreich zu optimistisch. In einer kalifornischen Studie wurde die erhöhte Gefahr, an Lungenfunktionsstörungen unterhalb der Krebsschwelle wie COPD, chronische Bronchitis und Asthma bronchiale zu erkranken, beim Vapen auf 30 Prozent (Rauchen: 160 Prozent) taxiert. Hinzu kommen nach einer anderen US-Studie neue Gesundheitsrisiken in Form eines um 56 Prozent erhöhten Risikos für Herzinfarkt (Blutgerinnsel: plus 44 Prozent und koronare Herzerkrankung: plus 10 Prozent).
Am schädlichsten ist die Kombination aus Dampfen und Rauchen
Am schädlichsten ist der gleichzeitige Konsum von Vaporizern und Zigaretten, was das allein von der Zigarette ausgehende Schadenspotenzial um den Faktor drei erhöht. Problematisch ist dieser Befund auch deshalb, weil eine weitere Studie aus England mit 886 Teilnehmern enthüllte, dass der Ausstieg vom Rauchen nur 18 Prozent der Vaper gelingt.
Diese Erfolgsquote liegt zwar fast doppelt so hoch wie beim Versuch zur Rauchentwöhnung mit Nikotinpflastern und -kaugummis, wird aber durch die potenzierten Gefahren beim gleichzeitigen Konsum von Verdampfern und Zigaretten erheblich relativiert. Ein Fortschritt – mit großen Abstrichen – kann in gesundheitlicher Hinsicht nur dann erzielt werden, wenn es bei dem Umstieg auf den Vaporizer wirklich bei diesem bleibt.
Quellen:
https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/psyche/sucht/fakten-e-zigarette-1058298
https://mediorbis.de/ratgeber/cannabis/vaporizer
https://www.tabakfreiergenuss.org/krebsrisiko-sinkt-bei-ezigaretten/
https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/psyche/sucht/fakten-e-zigarette-1058298
https://www.quarks.de/gesundheit/wie-gefaehrlich-ist-die-e-zigarette/
https://www.dw.com/de/e-zigaretten-verursachen-herzinfarkte-und-depressionen/a-47814120#:~:text=Raucher%20von%20E%2DZigaretten%20haben,Blutgerinsel%20etwa%2044%20Prozent%20h%C3%A4ufiger.
https://www.hasepost.de/studie-immer-mehr-jugendliche-rauchen-344042/