Mehr „Digital-Fitness“ für die Jobs: 29.350 Betriebe in Hannover sind gefordert
Die NGG appelliert daher an die rund 29.350 Unternehmen in der Stadt und Region Hannover, mehr in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten zu investieren. Im ersten Halbjahr dieses Jahres hat die Arbeitsagentur nach Angaben der Gewerkschaft lediglich 150 berufliche Weiterbildungen für Beschäftigte in der Stadt und der Region Hannover gefördert. In ganz Niedersachsen (198.500 Betriebe) habe es 1.540 geförderte Weiterbildungen gegeben. Betriebe sollten die Angebote der Arbeitsagentur "künftig intensiver nutzen", fordert die NGG Hannover.
"Die Arbeitswelt verändert sich rasant. Vieles wird digitaler. Ein wichtiger Punkt ist auch das Energiesparen bei Produktionsprozessen. Das spielt alles eine immer größere Rolle. Beschäftigte dürfen dabei nicht auf der Strecke bleiben. Sie müssen die Chance bekommen, sich mit einer passenden Weiterbildung für neue Ansprüche im Job fit zu machen", sagt Finn Petersen, Vorsitzender des NGG-Landesbezirks Nord. Dafür notwendig seien allerdings engagierte Unternehmen.
"Von der intelligenten Lagerlogistik in der Ernährungsindustrie bis hin zu neuen Online-Marketingstrategien in der Tourismusbranche – es geht darum, praxisnahes Know-how in die Unternehmen zu holen. Und das funktioniert nur, wenn der Betrieb den ‚Motivationsfaktor B‘ nutzt und darin investiert: B – wie Bildung", so Finn Petersen.
Das koste Zeit, die nicht am Arbeitsplatz, sondern in Seminaren investiert werde. Ebenso müsse der Betrieb Geld in die Hand nehmen. "Allerdings bieten funktionsfähige Digitalstrategien vielen Unternehmen in Stadt und Region Hannover auch die Chance, enorme Schritte nach vorn zu machen. Bei den Abläufen in der Produktion genauso wie in der Verwaltung oder im Marketing", macht Petersen deutlich. Die digitale Transformation sei heute ein Muss. Sie sei ein entscheidender Punkt, um die Zukunft von Unternehmen zu sichern.
"Insbesondere viele ältere Beschäftigte sind für den digitalen Arbeitsalltag nicht gewappnet. Den Umgang mit neuer Betriebssoftware lernt man allerdings auch nicht einfach so nebenbei", so Petersen. Die NGG fordert deshalb von Betrieben und Politik, sich für eine "Qualifizierungsoffensive" stark zu machen. Nur mit einem gesetzlich verankerten "Recht auf lebenslanges Lernen" könnten heimische Beschäftigte den Anschluss an die technische Entwicklung halten.