Gedenkstätte Ahlem: „Rahel – die Wege muss man suchen“
In ihrem berühmten Salon empfing Rahel Varnhagen ab 1793 die Geistesgrößen ihrer Zeit. Sie war eine Meisterin des Gesprächs und der Geselligkeit. Bei Tee und Butterbroten wurden in ihrer Dachstube am Gendarmenmarkt alle Klassenunterschiede aufgehoben. Sie war die Gesprächspartnerin zahlreicher Männer und Frauen, Adliger und Bürger, Militärs, Künstler und Philosoph*innen, darunter die Gebrüder Humboldt, Bettina von Arnim, Fichte, Hegel, Schlegel, Pauline Wessel und Prinz Louis Ferdinand. Und doch empfand Rahel Varnhagen ihr ganzes Leben hindurch eine doppelte Ausgrenzung: Als Frau und als Jüdin. Anette Daugardt spielt Rahel Varnhagen, Uwe Neumann verkörpert ihre Gesprächspartner wie etwa Clemens Brentano oder Wilhelm von Humboldt, der in einem Brief an seine Frau die alte Freundin Rahel Varnhagen eine "Judenmamsell" nennt, oder Heinrich Heine, für den sie die "geistreichste Frau des Universums" war. Dauer der Aufführung: 75 Minuten.