Ehrenamtliche sammeln Spenden für die medizinische Ausrüstung in Flüchtlingssiedlungen in Nord-Uganda

Der Empfang der Spenden im Jahr 2023.

Wie Menschen auch mit kleinen Spenden etwas Großes bewirken können – das beweist Dr. Eberhard Rumpf seit Jahren: Der Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie organisiert mit dem Pflegepädagogen Thomas Müßel, ehemaliges Vorstandsmitglied von Amnesty International, zielgerichtet Transporte, um die notdürftige medizinische Versorgung in den ugandischen Flüchtlingssiedlungen Kiryandongo und Bidi-Bidi zu verbessern. Dafür sammeln sie unermüdlich Sach- und Geldspenden: Zum einen ausgemusterte funktionstüchtige medizinische Ausrüstung, zum anderen Geldspenden in jeder Höhe, auch kleine Beträge summieren sich.

Die Hilfe lässt sich in Zahlen und Daten zusammenfassen: Insgesamt vier Container mit Instrumenten für Chirurgie, Gynäkologie und HNO, mit EKG-, Überwachungs-, Ultraschall- und Röntgengeräten, mit OP-Tischen, gynäkologischen Stühlen, zahnmedizinischer Ausrüstung, Betten und Stationsbedarf und vielem mehr hat Rumpf bisher verschifft und vor Ort in Empfang genommen. Die Gesamtkosten für die Transporte betrugen etwa 93.000 Euro, dafür sammelten die Aktiven 53.840 Euro an Spenden und sicherten für die Differenz die finanzielle Förderung durch "Engagement Global" und "Brot für die Welt". 

Nicht in Zahlen aber lässt sich die ehrenamtliche Arbeit ermitteln, die Rumpf und Müßel leisten – unterstützt von den Vereinen Antikriegshaus Sievershausen sowie Arbeit und Dritte Welt Hildesheim. "Jeder Euro geht in das Projekt", sagt Rumpf, der aktuell den fünften Transport vorbereitet. Denn: Der Strom der Geflüchteten, die Zuflucht in den beiden Siedlungen suchen, reißt nicht ab, er wächst vielmehr wegen des Kriegs im Sudan weiter an. So war die Siedlung Kiryandongo ursprünglich für 4000 Flüchtlinge geplant, aktuell finden dort mehr als 90.000 Kinder, Frauen und Männer eine Unterkunft. In Bidi-Bidi gibt es Platz für 240.000 Geflüchtete.

Ohne die Spenden aus Burgdorf und den umliegenden Kommunen könnten sie nur auf niedrigem Niveau medizinische versorgt werden. Die Spenden der Transporte aus 2017, 2019, 2022/23 und 2024 sicherten den Menschen in Kiryandongo deutlich bessere Diagnostik und Behandlung mit dem Ergebnis, dass das Hospital im nationalen Ranking hochgestuft wurde und mit den Spenden des jüngsten Transportes wahrscheinlich auf den Rang eines Gemeinde-Krankenhauses. In Bidi-Bidi befindet sich die Krankenversorgung hingegen noch auf dem notdürftigen Basis-Niveau wie anfangs in Kiryandongo.

Um die Situation auch dort zu verbessern, bereitet er für November dieses Jahres den nächsten Transport vor. "Im Prinzip benötigen wir alles an medizinischem Gerät", sagt der 77-Jährige. Vor allem aber Laborausrüstung für Blutuntersuchungen, Laborkühlschränke, HNO-ärztliche Ausrüstung (Audiometrie), Inkubatoren, Wärmebad und Gerätschaften für die Anästhesie-Abteilung würden gebraucht. "Wenn Arztpraxen uns mit Instrumenten oder Geräten jedweder Art unterstützen möchten, sind wir sehr dankbar, ebenso für jede Geldspende", sagt Rumpf. 

Bereits jetzt haben Rumpf und sein Team 5000 Euro gesammelt, 13.000 Euro fehlen aber noch. Spendende erhalten eine abzugsfähige Spendenbescheinigung, auch für hochwertige Sachspenden kann eine Bescheinigung ausgestellt werden. Die Daten für Spenden lauten: Empfänger: Antikriegshaus Sievershausen e.V. , IBAN DE33520604100000600520 (Evang. Bank e.G.), Kennwort: HUDO UGANDA.

Rumpf ist erreichbar unter Telefon 05136/894623, 0151/56381752 und per Mail an dr.rumpf@htp-tel.de.